Hallo zusammen
Ich hoffe dieser Bericht nützt einigen südwärts Reisenden noch...
Die Reise ging aus der Schweiz bis nach Vieste, Appulien (It) und zurück. Es waren 1100km ein Weg.
Verbrauch:
Das Fahrzeug war voll beladen und ohne Dachbox. 4 Insassen plus Gepäck (Kofferraum randvoll).
Auf der Autobahn wählte ich eine Geschwindigkeit von maximal 120km/h. Die Aussentemperatur war um 30 Grad C oder mehr und die Klimaanlage (inkl. Wärmepumpe) lief normal.
Der Durchschnittliche Verbrach südlich Milano war 20kWh/100km. Nördlich von Mailand eher 18kWh/100km. Den Unterschied erkläre ich mir wie folgt:
- Wind.
- Kurvige und stetig ansteigende und abfallende Autobahn.
- Weniger Verkehr im Süden und deshalb eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit.
-> Heisst konkret etwa alle 300km laden.
(Der Langzeitverbrauch seit dem Kauf des Fahrzeugs zeigt der Enyaq mit 18.1kWh/100km an).
Ladestationen/Apps
Die Planung war primär via ABRP (a better route planner). Dieser zeigte jedoch nicht in jedem Fall der aktuelle Status einer Ladestation an. Oft waren die EnelX 22kW AC-Stationen in der Realität nicht funktionsfähig. Alle DC fast Chargers funktionierten jedoch. Meistens jedoch gibt es nur 2 Lademöglichkeiten bei einer AC Station und be einem DC Fast Charger nur eine (2 verschiede Stecker CCS Combo und CHAdeMO).
Auf dem Hinweg war ich konservativ unterwegs und wollte beim Lader jeweils mindestens noch 25% Akkuladung haben um Handlungsspielraum zu haben falls die Station nicht funktionieren würde.
Bis auf zwei Ausnahmen kam ich mit der Powerpass Karte durch.
Eine Ausnahme war ein fast Charger in Rimini für welchen ich die BeCharge App brauchte. Dies ging aber vor Ort problemlos.
Die zweite Ausnahme bestand darin, dass die Karte an einer EnelX Ladestation nicht funktionierte. Die App "Juice Pass" (Enel X) funktionierte dann aber einwandfrei.
Das Fahrzeug (SW3.0) zeigte auf dem Nav-Display die Ladestationen jeweils mit einem grünen oder roten Punkt an. Dies funktionierte zuverlässig. Leider wurden auf der Autobahn die Ladestationen nicht mehr angezeigt. Auf dem Rückweg, mit fortschreitender Erfahrung, habe ich mich bei der Planung mehr auf das Enyaq Navi verlassen. Dies hat gut funktioniert.
Die maximal beobachtete Ladeleistung betrug 144kW an einem Ionity Super Charger. Der Charger war im Navi vorprogrammiert (Akku konditioniert) und der Akkustand war um 25%.
Verschiedenes
- Im Süden Italiens gibt es viele Autobahn-Viadukte/Brücken. Diese sind mittels einzelnen Segmenten zusammengebaut. Beim Überfahren der Elementgrenzen rumpelte sowohl die Vorder- als auch die Hinterachse überdurchschnittlich (Das adaptive Fahrwerk war im "Normal" Modus). Dies war störend. Natürlich trägt dazu bei, dass es im Enyaq generell leise ist und man solche Gräusche eben sehr gut hört. Es gibt in diesem Forum einen Thread der dieses Thema behandelt...
- Die Klimaanlage hatte Mühe eine einheitliche Temperatur im Innenraum zu halten. Der Unterschied zwischen der Sonnenseite und der Sonnen-abgewandten Seite war gross. Die grosse Frontscheibe trägt das ihre dazu bei.
Fazit:
- Das Fahrzeug hat ohne technische Mängel einwandfrei funktioniert und macht Freude!
- Die Ladeinfrastruktur in Italien ist, je weiter südlich man kommt, noch nicht optimal und es braucht etwas Planung.
- Da verhältnismässig wenig E-Fahrzeuge in Italien kursieren war die Ladesituation akzeptabel. Sobald die E-Mobilität richtig in Fahrt kommt wird es lange Ladewartezeiten geben...