Abgesehen von unterschiedlichen Stromstärken bei der Entladung und die dazu gehörigen Auswirkungen:
Für mich ist nicht verständlich, weswegen aviloo, im Gegensatz zu VW selbst...., von weniger Netto-Energieinhalt ausgeht, als vom Hersteller genannt.
Dass man dann grundsätzlich einen besseren SOH errechnet ist unvermeidlich....
VW rechnet, m.E. völlig korrekt, beim 77kWh-Netto-Akku mit 77kWh als Referenz. Was auch sonst....
Zumindest beim Laden mit 11kW-AC sollte aber alles ausreichend vergleichbar sein.
Wenn man einen Akku komplett leer gefahren hat, durch AC-Aufladung z.B. beim 77kWh-Akku teilweise keine 80kWh-AC-seitig! nach geladen werden können und auch die AC-Nachladezeit, die der Hersteller ja angibt, merklich unterschritten wurde, kann der Akku nicht mehr die genannten 77kWh abgeben.
Das ist mit der vorhandenen Technik nun mal nicht möglich und sollte daher unstrittig sein.....und dann brauche ich mir keine größeren Gedanken mehr darüber zu machen, mit welcher Stromstärke bei Tests entladen wird.
DerAkku kann dann grundsätzlich (also auch bei geringem Entladungsstrom) keine 77kWh mehr bieten, wie es der Hersteller nennt.
Frühere AC-Lade-Messungen vom ADAC beim ID.4 und beim Enyaq (beide mit 77kWh-Akku) zeigen ja übereinstimmend, das dort ca 86-87kWh AC-Energie notwendig waren, die 77kWh-Akkus komplett zu laden.
Diesen Test kann man (Stromzähler für die Wallbox vorausgesetzt) mit ausreichender Genauigkeit selbst durchführen, denn dieser indirekte Test hat mit unterschiedlicher Belastung beim Entladen nichts zu tun.
Wenn man nur noch um die 80kWh AC-seitig laden kann, kann der 77kWh-Akku daher keine 77kWh abgeben.
Für die Erkenntnis, braucht man keine OBD-Werte und keine Entladungstests....
Sobald der Akku bereits einige Kilometer und Zeit auf dem Buckel hat, ist das (in entsprechenden Grenzen) ok, denn jeder Akku wird langsam schlechter.
Wenn das bei neuwertigen Fz auftritt, ist das m.E, nicht ok, denn selbst VW würde dann keinen neuwertigen Akku mehr attestieren.
Man könnte etwas Brisanz aus dem Thema nehmen, wenn die Hersteller als Werksabgabe gleich auf den 90%-Wert gehen würden, auf dem sich die Degradation scheinbar eine Zeit lang stabilisiert. Vielleicht kommt das ja mal als Vorschrift.
Der Akku hat doch eigentlich 82kWh, denn die 82kWh basieren auf den Angaben der verwendeten Zellen.
Der Nettoinhalt von 77kWh (also 94% von den Zellen-Herstellerangaben) ist doch bereits willkürlich vom Fz-Hersteller gesetzt und durch die Elektronik geregelt.
Das hätten ja keine 77kWh sein müssen. Man hätte z.B. auch 79 oder 75kWh-vorsehen können. Das liegt im Ermessen des Fz-Herstellers.
Daher müssen die angegebenen 77kWh auch bei fabrikneuen Akkus eingehalten werden können. Der Akku selbst hat dann ja noch 5kWh Luft.
Wenn dem Akku anscheinend (was ja einige Messungen u.a. aviloo, bestätigen) nur um die 72kWh (knapp 88% der Bruttoenergei) entnommen werden können, ist das daher nicht akzeptabel.
Beim VW-Test selbst würde so ein Akku nur noch mit rund 94% SOH abschneiden. Das wäre nach mindestens ca 1 Jahr und 15000km noch ok, aber nicht bei einem fabrikneuen Auto.