Zum Amtsantritt in Mlada Boleslav hat Klaus Zellmer als neuer Skoda-Chef vor allem ein Ziel: Die Lieferzeiten für Neuwagen müssen sich verringern. Auf der Agenda stehe, Skoda „mit neuer Stärke wieder hochzufahren“.
Der neue Skoda-Chef Klaus Zellmer hat zum Antritt seines Jobs bei der tschechischen VW-Tochter am Freitag die Rückkehr zu kürzeren Wartezeiten für Autokäufer als wichtiges Ziel benannt: „Schritt für Schritt wollen wir Halbleiterknappheit und Lieferengpässe hinter uns lassen und alles daran setzen, dass unsere Kunden schnellstmöglich ihren Skoda bekommen“, sagte Zellmer.
Der Mangel an Mikrochips hatte die Auslieferungen stark gebremst. Hinzu kamen – wie bei vielen anderen Herstellern – Probleme wegen weiterer fehlender Teile. So erhielt auch Skoda nach Beginn des russischen Angriffs weniger Kabelbäume von ukrainischen Lieferanten.
„Unser Fokus in den kommenden Tagen und Wochen wird darauf liegen, das operative Geschäft mit neuer Stärke wieder hochzufahren“, sagte Zellmer, der zuletzt Vertriebsvorstand der VW-Kernmarke in Wolfsburg war. An der Skoda-Spitze erwarten ihn nun etliche Herausforderungen.
Im Frühjahr hatte das Unternehmen angesichts des Krieges in der Ukraine und der schwierigen Liefersituation von möglichen erheblichen Belastungen im laufenden Jahr gesprochen. Weil Russland für Skoda 2021 nach Deutschland der zweitwichtigste Absatzmarkt war, dürften die vom Volkswagen-Konzern einstweilen ausgesetzten Autoexporte dorthin Folgen haben.
Auch die Produktion von VW in der Russischen Föderation ruht derzeit. Über einen möglichen endgültigen Rückzug aus dem Land hat der Hersteller nicht entschieden.
Der gelernte Betriebswirt Zellmer, der auch schon länger bei der Tochter Porsche war, löst Thomas Schäfer ab. Dieser wechselte nach Wolfsburg, wo er die Kernmarke VW Pkw führt und außerdem für die Gesamtsteuerung der sogenannnten Volumengruppe zuständig ist. Dazu gehören Volkswagen, Skoda, Seat/Cupra und die leichten Nutzfahrzeuge. Schäfers Vorgänger Ralf Brandstätter wird Konzernvorstand für China.