Enyaq brennt in Garage

  • , wie die Länge der Zuleitung mit der Brandgefahr zusammen hängt

    Da gibt es zwei "Probleme"

    Durch die Länge der Leitung steigt der Leitungswiderstand. Je höher der Leitungswiderstand, desto höher die Verlustleistung -> desto höher die Temperatur der Leitung.

    Je nach Verlegeart der Leitung (z.b. Holzständerwand mit Wärmedämmung, mehrere Leitungen nebeneinander verlegt, etc.) können hier schon bei 13A hohe Temperaturen erreicht werden und die Leitung bei 16A überhitzen.

    Wir sprechen ja auch von einem Ladevorgang, der bis zu 6,5h dauern kann.

    Hier gibt es klare Vorgaben, die man der VDE0100 entnehmen kann, in der Leitungslängen bei verschiedenen Verlegearten, Anzahl der belasteten Außenleiter usw. festgelegt sind.


    Ein weiteres Problem ist der Kurzschluss.

    In einem Leistungsschutzschalter gibt es zwei getrennte Auslösemechanismen. Einmal den thermischen Auslöser, der sehr träge ist und dementsprechend verzögert abschaltet.

    Für den Kurzschlussfall gibt es einen elektromagnetischen Auslöser.

    Dieser schaltet aber bei einem 16A Automat erst bei ca. 80A innerhalb kürzester Zeit ab. Gefordert sind glaube ich 3ms bei 10 fachen Nennstrom.


    Je höher der Leitungswiderstand, desto geringer ist aber der Kurzschlussstrom. In Folge erreicht der Kurzschlussstrom die erforderliche Höhe nicht und der thermische Überlastschutz muss sich um das Problem kümmern.


    Betrachtet ist das ganze auf korrekt durchgeführte Installationen und fehlerfreier Hardware. Kommt zu dem ganzen jetzt noch eine schlechte Klemmstelle an der Sicherung, Stecker oder sonstwo hinzu, erhöht das natürlich die Brandgefahr.

    ENYAQ iV80 First Edition|Race-Blau ME3.7 OTW

    Bestellt 07.07.21|Lieferung: 20.07.2021:love:

    Mokka-e Ultimate

  • Die erste Frage war, ob durch eine längere Leitung prinzipiell die Brandgefahr steigt.


    Für eine Brandgefahr muss die Temperatur irgendwo die Zündtemperatur übersteigen.

    Eine intakte Leitung wird bei einem bestimmten Strom überall die gleiche Temperatur aufweisen. Von daher ist es völlig unerheblich, ob die Leitung 1m oder 25 oder 100m lang ist.

    Der definitiv erhöhte Leitungswiderstand bei 25m, der ja zu einem erhöhten Leistungsverlust für den Verbraucher (hier Wallbox) führt, den man verringern möchte, verteilt sich auf die gesamte Leitungslänge und von daher ist die Begründung bezüglich der erhöhten Brandgefahr durch eine insgesamt größere Verlustleistung falsch.

    Die Verlustleistung der Leitung ist pro Meter immer identisch.


    Die zweite Frage war ganz konkret:

    Welche Temperatur wird bei einer 1,5mm² Zuleitung (Länge egal, Begründung s.o.) bei 16A Strom erreicht bzw. wird die Zündtemperatur irgendwo überschritten oder wird es durch die Temperatur zum verschmoren der Isolation (und dadurch zu einem Kurzschluss) kommen?


    Das waren meine Fragen.


    Die Hauptbrandgefahr ist nahezu immer, dass ein erhöhter, punktueller Widerstand auftritt, wie z.B. in Verbindungsdosen, Kontakte von Steckdosen oder bei einer beschädigten Leitung. Dann kann die Zündtemperatur sogar bei weniger als 16A Strom auftreten, da sich die Fehlerquelle auf einen kurzen Bereich konzentriert.

    Dann löst gar nichts aus......

    (U.A. aus diesen Gründen, sollte man sich z.B. eher mal mit kleinen Steckernetzteilen o.ä. beschäftigen. Die müssen auch nicht immer fehlerlos funktionieren....)


    Nur dann, also im Fehlerfall, hat die Verkabelung mit größerem Querschnitt eventuell einen Vorteil bezüglich der Brandgefahrverringerung (ob es ein Vorteil ist, hängt vom individuellen Fehler ab), weil schlichtweg die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass der Auslösestrom der Sicherung (deutlicher) überschritten wird.

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Die erste Frage war, ob durch eine längere Leitung prinzipiell die Brandgefahr steigt.

    Die erste Antwort war: Ja.


    Ich habe versucht die Fragen für den Laien verständlich zu beantworten.

    Ehrlich gesagt ist es mir auch zu mühselig, hier seitenlange Referate zu halten, da die Vorschriften was zulässige Leitungslängen usw. angeht eindeutig sind.

    Mir ist es auch egal, welche Temperatur die Leitung bei welchem Strom hat. Ich muss hier niemandem beweisen, dass er etwas falsch macht.

    Aber derjenige, der seine Wallbox mit 1,5mm² in 25m länge verknüppelt, auch wenn diese auf 16A begrenzt ist, wird seiner Versicherung im Nachgang beweisen müssen, dass das alles völlig korrekt war und den geltenden Richtlinien entsprochen hat.

    Kann er das nicht, wird die Versicherung die Zahlung dankend ablehnen. Das können die nämlich ziemlich gut und da sitzt eine gut bezahlte Horde von Gutachtern und Anwälten, die sich auf genau solchen Pfusch freuen....

    In diesem Sinne kann man den Leuten halt einfach nur empfehlen, sich an die Vorschriften zu halten. Rechenspielchen mit Temperaturen an einer egal wie langen Leitung, bei egal welchem Strom helfen da bei Gericht ziemlich genau nichts.


    Aber zum Glück kann das ja jeder für sich entscheiden und seine Gesundheit riskieren. Bleibt zu hoffen, dass das ganze dann in einem frei stehenden Einfamilienhaus stattfindet und keine unbeteiligten zu schaden kommen.

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  • Oder anders ausgedrückt, nicht jeder der ein Kabel halten kann ist ein Elektriker. Es gibt Vorschriften und an die hat sich die Fachkraft zu halten. Das das auch so Jahre gut gehen KANN ist was anderes. Ich hab schon mal eine Steckdose gesehen die war an zweipolige Antennenlitze angeschlossen. Dann hing ein 2kW Ölradiator der den ganzen Tag lief. Hat funktioniert, zumindest bis ich den Seitenschneider angesetzt hab. 8|

    30.12.2021 ULT 12.22. 80x Sportline

    Panasonic Wp 5kW, 4,9kWp mit 20x245W plus 38x440W Bluesun auf Nord- und Flachdach, LG 10Resu Speicher, Passivhaus

  • Oder anders ausgedrückt, nicht jeder der ein Kabel halten kann ist ein Elektriker.

    Auf der anderen Seite der Medaillie ist:


    Nicht für jeden noch so simplen Handgriff ist ein Elektrikermeister notwendig. Da würde man auch hinbekommen, wenn man ein Kabel halten kann.


    Es braucht ja auch keinen IT-Fachinformatiker, um einen Drucker anzuschliessen (auch wenn sogar ich manchmal daran zweifle).

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  • Elektrikermeister .....

    Drucker anzuschliessen

    Aber der Vergleich hinkt schon gewaltig...

    Der Drucker kann einen nicht umbringen, wenn er falsch angeschlossen wird.

    Eine Wallbox mit Phase auf dem Schutzleiter hat da schon mehr Potential.

    (Welch ein Wortspiel) 😀

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  • Eine Wallbox mit Phase auf dem Schutzleiter hat da schon mehr Potential.

    Hihihi....wohl wahr.

    Aber dann baut man eben einen Potential-Ausgleichsschiene ein und alles ist wieder gut. :saint:


    Ich hab an meiner Wallbox-Verkabelung alles selber gemacht wo ich hinfassen darf, alles andere hat jemand gemacht der dort wieder ran darf und zum Schluss wurde es von einem Fachbetrieb abgenommen der das darf und auch bestätigt hat für die Förderung.

    Der aber auch vorher schon informiert war wie das aufgebaut wird.

    Und wir haben seine Änderungswünsche vorher schon berücksichtigt damit es hinterher auch glatt läuft.

  • Die erste Antwort war: Ja.


    Ich habe versucht die Fragen für den Laien verständlich zu beantworten.

    Ehrlich gesagt ist es mir auch zu mühselig, hier seitenlange Referate zu halten, da die Vorschriften was zulässige Leitungslängen usw. angeht eindeutig sind.

    Mir ist es auch egal, welche Temperatur die Leitung bei welchem Strom hat. Ich muss hier niemandem beweisen, dass er etwas falsch macht.

    es ging nicht darum, dass einer etwas falsch macht (Vorschriften missachtet) , wenn er 25m in 1,5mm² für eine Wallbox mit 3 x 3.7kW verlegt.

    natürlich macht er etwas falsch, wenn schon in der Installationsanleitung mindestens 2,5mm² verlangt werden....


    Es ging bei meinen Fragen ausschließlich um deine Begründung, dass die Länge der Zuleitung aufgrund der größeren Verlustleistung bei der Brandgefahr eine Rolle spielt.

    Zitat

    Durch die Länge der Leitung steigt der Leitungswiderstand. Je höher der Leitungswiderstand, desto höher die Verlustleistung -> desto höher die Temperatur der Leitung.

    Wenn du nur auf Vorschriften ab zielst, dann äußere dich auch nur zu Vorschriften.

    Wenn du dich zusätzlich dazu hin ziehen lässt, physikalische Begründungen zu liefern, dann musst du halt damit rechnen, dass diese, wie im o.a. Zitat, eventuell falsch sind.


    Die erste Antwort lautet daher nein:

    Eine größere Leitungslänge hat aufgrund der dann entsprechend größeren Verlustleistung keine größere Brandgefahr zur Folge.


    Frage 2 interessiert dich halt nicht.....schade.

    Wenn du dich dafür interessieren würdest, könntest du feststellen, das für 1,5mm² Abischerungen bis zu 16A durchaus zulässig sind. Es kommt halt u.a. auf die Verlegeart an, denn die spielt bei der effektiven Temperatur der Leitung bei Dauerbelastung ebenfalls eine Rolle. Ob in einer wärmegedämmten Wand verlegt wird, oder auf einer Wand verlegt wird, ist diesbezüglich ein deutlicher Unterschied.


    Üblicherweise nimmt man im Haus 13A für 1,5mm², weil im Haus halt unterschiedliche Verlegearten pro Stromkreis vorkommen können und man auf der sicheren Seite (gem. Vorschrift) bleiben möchte.

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