Erfahrungsbericht vom Italienurlaub

  • Hallo Liebe Forumsmitglieder, ich komme gerade vom Familienurlaub aus Italien heim und wollte euch an den Erfahrungen, die ich auf unserer Reise gemacht habe, teilhaben lassen.


    Für alle die keine riesen Story lesen wollen: hier in Kürze, was ich so an Tipps weitergeben kann:

    • Alpen hoch => extrem hoher Verbrauch, den das Enyaq Navi nicht einkalkuliert. Besser einmal mehr laden
    • Probleme das Ladekabel zu entfernen? => Auto zu- und wieder aufschließen
    • Android Auto und Enyaq Navi? => Geht, aber am besten die „ABRP“ App auf dem Handy nicht geöffnet haben
    • „Kaputte“ Anzeige (keine Geschwindigkeit, Reichweite, etc.) am Display? => Auto 10 Minuten im abgeschlossenen Zustand stehen lassen
    • Laden in Italien? => geht recht gut mit Enel-X und ADAC oder Powerpass Karte


    Und hier die ganze Geschichte:


    Das Erste was uns auffiel war die Berechnung der restlichen zu fahrenden Kilometer. Die Steigung zum Brenner wurde nicht mit einberechnet. Außerdem war es noch sehr kalt, es hat bis zum Fernpass geschneit => Wir konnten gerade Mal die Hälfte der Strecke zurücklegen die uns vom Auto ursprünglich vorhergesagt wurde. Der erste Ladestopp wurde uns schon in Reute vorgeschlagen. Die Navigation zur angezeigten Eni Tankstelle in Reute war verwirrend. Das Laden hat mit Powerpass Karte geklappt, allerdings nicht für die gesamte Dauer an der Ladesäule. Ich habe gemütlich bei einem Cappuccino aus der Tankstelle den Ladeverlauf über die „MySkoda“ App verfolgt. Bis sich die App aufgehängt hat. Ab hier scheint wohl auch das Laden unterbrochen worden zu sein. Zurück an der Ladesäule sahen wir, dass das Laden schon beendet war. Wir waren eine gute halbe Stunde an der Ladesäule, hatten am Ende aber nur 16 kWh in 15 Minuten geladen.


    Also nächste Lademöglichkeit in Nassereith wahrgenommen. Dort gibt es Ionity Ladesäulen. Davon wusste ich von der „ABRP“ App, die ich parallel auf meinem Handy laufen ließ. Dort lief das Laden problemlos. Haben das Auto bis 85% geladen. Wir standen witzigerweise neben einem Enyaq. Das einzige, von dem ich enttäuscht war, war die Geschwindigkeit. Eigentlich hat unser Enyaq die erhöhte Ladeleistung mit 125 kW. Aber mehr wie 70 kW konnten wir im gesamten Urlaub an keiner Ionity Ladesäule erreichen! Meistens hatten wir so um die 50 kW Ladeleistung.


    Auf dem Brenner hätte ich gerne bei Ionity geladen, so wie es mir die „ABRP“ App vorgeschlagen hatte. Als wir aber im Parkhaus ankamen, alle Ladesäulen belegt sahen und schon ein E-Auto vor uns auf‘s Laden wartete, haben wir kehrt gemacht und sind weiter gefahren. Hatten noch genug Energie übrig. Und von hier aus ging es dann eh bergab und es wurde deutlich wärmer. Der Energieverbrauch wurde um einiges weniger.


    Der nächste vorgeschlagene Ladestopp war im Ort Klausen. Also folgen wir dem Enyaq Navi runter von der Autobahn. Wir fahren einige Kilometer auf der Landstraße parallel zur Autobahn. Der Radio-Empfang lässt zu wünschen übrig und die Sender die wir hier in der Region finden scheinen sich auf Kirchen- und Volksmusik geeinigt zu haben. Also Amazon Musik über Android Auto abspielen. Die Verbindung klappt. Aber plötzlich ist unsere Route im Navi weg! Route erneut ins Navi eingegeben und oh Überraschung, der Ladestopp wurde uns nicht mehr angezeigt! Leichte Panik kam auf ;) Stattdessen werden wir wieder auf die Autobahn geleitet und der nächste Ladestopp soll in Trento sein. Wir einigen uns darauf uns aufs Navi zu verlassen. Es ging ja immer noch bergab. Es hat dann unter leichter Anspannung ;) bis Trento gereicht. Rest Reichweite war noch so 40 km.


    Derselbe Mist mit der Route die im Navi nicht mehr angezeigt wurde ist uns dann von Trento bis zum Gardasee nochmal passiert. Wieder als wir Amazon Musik hören wollten. Ich vermute es lag an der „ABRP“ App, die ich im Hintergrund offen hatte. Ich glaube die App wollte die Navigation übernehmen sobald wir mit Android Auto verbunden waren.


    Mit der Ladung von Trento kamen wir dann bequem bei unserer Unterkunft in der Nähe vom Gardasee an.


    Am Gardasee suchen wir nach Lademöglichkeiten. Viele gibt es hier noch nicht, aber ich würde sagen es reicht. An einer Eni Tankstelle können wir nach leichten Schweißausbrüchen (ich schreibe gleich warum) dann bis auf 90% aufladen. Das hat für unsere Fahrten rund um unsere Unterkunft gereicht. So, warum sind wir ins Schwitzen gekommen? Ich war eigentlich für das Laden in Italien vorbereitet. Die meisten Lademöglichkeiten stellt Enel-X zur Verfügung. Also die entsprechende App noch vor dem Urlaub installiert. Das wird schon reichen… Gut, also ich schließe das Stromkabel zum Laden an und mache die App auf um mich einzuloggen. Aber die will erst mal, dass ich mich registriere. Mist hatte ich vergessen. Also versucht die Registrierung zu machen, aber wie es nun mal so ist: Ich bin an der Eingabe der Personalausweisnummer (warum auch immer) gescheitert. In der Zwischenzeit meint die Ladesäule uns eine Fehlermeldung (natürlich in italienischer Sprache) ausgeben zu müssen. Das Licht bei unserer Steckdose am Auto schaltet auf Rot um. Wir entschließen, das mit dem Laden hier zu lassen und unser Glück woanders zu suchen. Aber: Der Stecker geht nicht mehr aus dem Auto. Die App an der Ladesäule hilft uns auch nicht weiter. Ein netter Mitarbeiter der Tankstelle versucht uns zu helfen das Ladekabel zu entfernen, kein Erfolg. So, hier folgen sie nun, unsere Schweißausbrüche… Was tun? Wir kommen vom Kabel nicht los. Und hier folgt mein Dank an das geniale Enyaq Forum!!! Ich sehe also im Forum nach und finde einen ähnlichen Beitrag. Der Tipp hier: Türen zu, Auto abschließen und wieder aufschließen. Es kann sooooooo einfach sein, wenn man’s weiß. Das hat geholfen. Wir bekommen das Ladekabel abgezogen. Von der einfachen Lösung beflügelt wagen wir einen zweiten Versuch. Diesmal mit den Karten die wir haben. Die Powerpass Karte hat nicht funktioniert, aber unsere ADAC Ladekarte J


    Am Abend unseres letzten Urlaubstages klappt dann auch die Registrierung bei Enel-X über deren App. Also sollten wir auf der Rückreise noch an einem Enel-X Ladepark in Peschiera Del Garda problemlos laden können. Das hat uns zwar unser Eny nicht vorgeschlagen, aber wir fanden es einfach praktisch. Auf der Rückreise dort angekommen, funktioniert die App natürlich nicht ;) kein Netz! Aber wir haben ja unsere ADAC Ladekarte. Die natürlich auch nicht genommen wird, wie sollte es anders sein ;) Aber dieses Mal geht es mit der Powerpass Karte. Glück gehabt. Wir laden auf 85%. Die Rückreise kann beginnen. Denkste! Unser Display zeigt eine Fehlermeldung. Es wird weder die Geschwindigkeit, noch der aktuelle Ladestand oder Restreichweite angezeigt. Auf dem Display steht „bitte vorsichtig fahren“. Machen die Scherze? Also gut, wir fahren langsam los, aber nur bis zum nächsten Parkplatz, bis wir entscheiden, dass das so keinen Wert hat. Dieses Mal finde ich keinen passenden Eintrag im Forum. Wir rufen bei unserem Skoda-Händler an. Der erste Rat war einen Reset zu machen. Also lange auf die Ein-Aus-Taste am Display zu drücken. Das hat schon mal nicht geholfen. Der zweite Rat war das Auto im abgeschlossenen Zustand für mindestens 10 Minuten zu verlassen. Echt jetzt? Mehr Tipps hatte man uns nicht auf Lager. Zugegebenermaßen sehr skeptisch beenden wir das Telefonat und gehen in ein nahegelegenes Shopping Center, um die 10 Minuten zu überbrücken. Zurück am Auto ist tatsächlich alles wieder gut!!! Wir können uns auf die Rückreise begeben, auf der dann der Rest gut lief. Die Strecke zum Brenner war halt wieder alles andere als gut voraus kalkuliert. Die Alpen hoch hat man schon einen extrem hohen Verbrauch. Unsere Navigation wurde auch nicht mehr unterbrochen, obwohl wir Amazon Music gehört haben. Ich hatte die „ABRP“ App auf der Rückfahrt nicht mehr geöffnet.


    Für die nächste Reise nach Italien werde ich mir noch die Enel-X Karte besorgen. Über das Enel-X zu laden scheint mir in Italien die am weitesten verbreitete Möglichkeit zu sein.

  • Eigentlich hat unser Enyaq die erhöhte Ladeleistung mit 125 kW. Aber mehr wie 70 kW

    Wow, sehr langer und vor allem ausführlicher Bericht!


    Zu dem Punkt oben: Wie hoch war denn dein Akkustand, als Du angefangen hast zu laden?

    Meiner Erfahrung nach geht es ab 20% erst mit den 125kW los. Alles drüber reduziert die Ladegeschwindigkeit erheblich.

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  • Hallo Saxi, mindestens einmal hatten wir weniger als 20% als wir mit einer Restreichweite von 40 km an einer Ionity Lade-Station geladen hatten. Ansonsten haben wir versucht nicht zu spät zu laden. Also so um 30% spätestens. Aber da hätte es doch auch schneller gehen können als mit höchstens 70 kW, oder nicht?

  • Theoretisch könnte es auch mit 30% schneller gehen.

    Aber die Praxis hat gezeigt, dass es einen großen Unterschied macht.

    Sobald man unter 20% SoC am Schnelllader anschließt geht die Ladeleistung auf über 100kW.

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