Um den Verbrauch gesondert zu haben, macht man doch selber eine Testfahrt mit dem Auto. Da sieht man dann auch ob der Verbrauch zum persönlichen Fahrstiel passt und vorallem auf das Streckenprofil. Im besten Fall erkennt man, dass der persönliche Verbrauch nichts mit dem WLTP gemeinsam hat und man das falsche Auto ausgesucht hat. Es gibt aber auch das schöne Portal Spritmonitor, da sieht man doch wo die Masse im Verbrauch landet und kann sich zusätzlich eine Tendenz ausmalen.
WLTP-Testverfahren - oder wie ich möglichst kompliziert Daten erhebe
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Ja, das ist ein weiterer Schwachpunkt bei WLTP, dass höhere Tempi und gerade German Autobahn so wenig widergespiegelt werden, ist z.B. bei unserem i3s so, über Stadt und Land (besonders mit viel 70er/80er Zonen) sind Verbrauch&Reichweite ein Traum, auf der AB schluckt er schon ab 120 so viel wie manche Mittelklasse wie z.B. ein Enyaq.
Ich weiß nicht, warum man im Enyaq-Alternativen-Thread gleich so "giftig" reagiert hat. Ich fand es ganz gut, dass du das Thema WLTP vs. Realverbrauch mal so aufgegriffen hast. Der Ansatz, die WLTP-Verbräuche zweier Fahrzeuge zu vergleichen und dann diese Relation auf den realen Verbrauch zu projizieren, ist imho der richtige Ansatz und genau der Punkt, an dem die Klatschpresse gewöhnlich den Absprung verpasst. Der WLTP dient ja nunmal nur zum Vergleich verschiedener Fahrzeuge untereinander. Die Verhältnisse sollten sich dann aber im Realverbrauch irgendwo wiederfinden, sonst kann man sich das ganze im Sinne der Verbraucherinformation auch sparen und den Wert ggf. noch höchstens für die KfZ-Steuereinstufung heranziehen.
Ich hab mich vielleicht auch etwas ungeschickt ausgedrückt und wirkte vielleicht zunächst VW/ID7 Bashing, aber es war nur eine schwacher Abklatsch von dem, was die "Klatschpresse" dann leider manchmal draus macht, z.B. hier (woher ich unter anderem auf meinen ID7/i5 Vergleich kam): E-Auto-Wintertest: Grosse Unterschiede bei Kälte: Bis 194 Kilometer weniger Reichweite (msn.com)
Die dehnbaren (kombinierten) WLTP Angaben der Hersteller werden dann noch durch die Willkür des jeweiligen Autors verstärkt, hier hat er z.B. für die Reichweite den von VW beim ID7 scheinbar immer/ausschließlich einzigen publizierten Wert genimmen, der aber ein Maximalwert ist, obwohl man beim (kombinierten) WLTP Verbrauch ja sehen kann, dass Verbrauch und damit auch Reichweite je nach Ausstattung auch deutlich schlechter sein können). BMW gibt beim i5 dagegen auch bei der Reichweite eine rel. breite Spanne an, wo sich der Autor einen Wert nahe der untersten Prognose rausgepickt , so dass die Abweichung von der WLTP Reichweite beim i5 viel weniger schlimm wirkt. Wenn man dagegen die Herstellerangabe des (kombinierten) WLTP Verbrauchs vergleicht, kommt man wie gesagt je nach Ausstattung auf 13-16% Abweichung zwischen den zwei.
In dem Test hier in anderem Land bei ganz anderem Wetter (scheint daher nichts mit dem anderen Test zu tun zu haben) ist es etwas anders, die real hohe Abweichung des ID7 von der WLTP Reichweite wird auch kritisiert, aber er ist auch den real erzielten km der mit Abstand schlechteste in seiner Klasse mit rund 20% Mehrverbrauch zu TM3 und i5 und die riesige Schrankwand EV9 ist kaum bzw. nur 10% schlechter: Supertest 2024: Die tatsächliche Reichweite von 11 Elektroautos (insideevs.de)
Das kann eigentlich kaum sein, damit liegt er etwa gleich auf mit den Tests um Rom der gleichen Quelle aus den zwei Vorwintern, wo bei etwas kälteren Temperaturen Enyaq und ID4 (auf etwas höhere Temperaturen umgerechnet) ähnlich viel verbraucht haben wie der ID7 Anfang 2024. Das kann ich bei der Aerodynamik des ID7 zusammen mit dem effizienten AP550 Antrieb kaum glauben.
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Das WLTP Testverfahren ist für mich lediglich ein Anhaltspunkt. Einsteigen und fahren.
Vor dem Kauf von unserem vorherigen BEV haben wir dieses 5 Tage testen können.
Vor dem Kauf von unserem Enyaq haben wir ebenfalls 5 Tage einen ID 4 getestet.
Vor dem Kauf von unserem IV 60 haben wir diesen ebenfalls 5 Tage getestet und bestellt.
Unter Berücksichtigung der angegebenen WLTP-Reichweite mit der von uns ermittelten Reichweite sind wir zufrieden und werden weiterhin elektrisch unterwegs sein.
Genau so haben das auch andere Menschen in unserem Freundeskreis gemacht.
Um den Verbrauch gesondert zu haben, macht man doch selber eine Testfahrt mit dem Auto. Da sieht man dann auch ob der Verbrauch zum persönlichen Fahrstiel passt und vorallem auf das Streckenprofil. Im besten Fall erkennt man, dass der persönliche Verbrauch nichts mit dem WLTP gemeinsam hat und man das falsche Auto ausgesucht hat. Es gibt aber auch das schöne Portal Spritmonitor, da sieht man doch wo die Masse im Verbrauch landet und kann sich zusätzlich eine Tendenz ausmalen.
Wir machen das ähnlich gründlich (wobei wir da am allerwenigsten auf den Verbrauch achten und vorher etwas wissen, was uns da erwartet), unser aktueller "Neukaufwunsch" läuft schon seit einem Jahr und wird sich, bis es wirklich dringend wird, wohl noch etwa ein weiteres Jahr hinziehen, auch weil einige für uns interessante Modelle gerade oder das nächste halbe Jahr erst erscheinen oder zu probieren sein werden.
Diese Zeit&Geduld nehmen bzw. haben aber die wenigsten, gerade unter E Neu-Einsteigern und noch weniger bei Firmenwagen, da macht kaum einer eine Probefahrt über mehrere Tage oder gar mit mehreren Modellen UND es ist noch kaum Erfahrung da, wie Eindrücke aus einer Probefahrt oder E-Features zu bewerten sind (wie z.B. Vorkonditionieren oder Ladeplanung) oder dass sie gar fehlen könnten. Da orientieren sich ganz viele an WLTP, daher wäre ein sicherer bzw. besser vergleichbarer Test UND ein Wert für AB/Reise heute umso wichtiger als früher, wo eher Nerds und Early Adaptors mit viel Interesse und Vorwissen BEV gekauft haben.
Nur weil wir bzw. viele von uns hier WLTP Angaben nicht mehr so dringend brauchen, heißt das nicht, dass das für die Mehrheit der BEV Käufer heute gilt...
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Die Verordnung (EU) 2017/1151 kann man sich übrigens hier herunterladen:
https://eur-lex.europa.eu/lega…T/?uri=celex%3A32017R1151
Auf Deutsch hat das Dokument schlanke 643 Seiten... 🫠
Jetzt überlege ich echt, ob ich mir das als Einschlafhilfe gönne und die Steuergesetze mal zur Seite lege.
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Dazu kommt der bei höheren Geschwindigkeiten extrem steigende Verbrauch, der beim Verbrenner durch den dann steigenden Wirkungsgrad etwas kaschiert wird. Der Unterschied zwischen 120 und 130 ist eben deutlich höher und da in den WLTP aber die AB nur zu einem kleinen Teil einfließt, ist der Unterschied gerade auf Langstrecke mit hohem AB Anteil besonders gravierend.
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Auf Deutsch hat das Dokument schlanke 643 Seiten... 🫠
Das ist genau der Grund, weshalb ich es mir möglichst einfach mache. Auf den WLTP rechne ich 20% drauf und multipliziert mit meiner Jahresfahrleistung. Das passt zumindest bei mir grob wenn ich die Kosten abschätzen will.
Wenn nun der Realtest mit 130 kmh stattfindet wird der Kleinwagen eine deutlich stärkere Abweichungen zum WLTP haben als die Limousine.
Das ist auch der Grund warum bei mir Privat und Beruflich nicht zusammenpasst. Beruflich muss ich eher 30 bis 40% auf den WLTP draufrechnen. Wenn ich aber irgendwann privat ein E-Auto brauche dann fahre ich damit kaum Autobahn und ich könnten den WLTP mit viel Stadtverkehr übertreffen.
Was ich sinnvoll fände bei der WLTP Angabe einfach noch die zwei Verbräuche (bzw insbesondere Reichweite) für Stadt und Autobahn gesondert auszuweisen. So weiß ich zumindest ungefähr was mich erwartet.
Deshalb verwende ich auch gerne EV Database. Dort erhalte ich die „Realverbräuche“ im Vergleich auch aufgeteilt in Autobahn und Stadt.
Und zusätzlich noch die Ladegeschwindigkeit bezogen auf den Verbrauch in km/h beim Laden von 20 auf 80%. Also wie viele km kann man bei Langstrecke in einer Stunde in den Akku prügeln. Das finde ich mindestens ebenso wichtig wie die Reichweite.
Als ZuHauseLadender interessiert mich eigentlich der Mix von WLTP nicht. Im Stadtverkehr interessiert die Reichweite nicht, da ich jeden Abend zu Hause lade, sofern ich die längste Tagesstrecke schaffe zB zur Arbeit und zurück.
Auf der Autobahn muss ich den WLTP fast halbieren, um die reale Autobahnreichweite zu erreichen. gleichzeitig wird die Ladegeschwindigkeit wichtig, allerdings nicht wie schnell ich auf 80% komme. Eigentlich möchte ich ja wissen, wenn ich zb die Dieseldieter 1000 km Strecke fahren möchte, wie lange muss ich dann mindestens zum Laden stehen.
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Der WLTP und alle anderen Test/ Prüfverfahren können nur Anhaltspunkte sein. So habe ich es auch shcon mit dem Verbrauch beim Verbrenner gesehen, meiner ist glaube ich mit 5,1l angeben, ich konnte ihn aber auch mit unter 2,7l auf der Autobahn bei 70km/h bewegen und genauso mit 8l auf der Autobahn
im Schnitt hatte ich bei meist Stadtverkehr nen verbrauch von 6,2.
Der Verbrauch hängt beim BEV wie auch beim Verbrenner von unendlich vielen Faktoren ab und es sind wirklich unendlich viele. Da muss das irgendwie auf einen einheitlichen Standart bringen der GROB einen Anhaltspunkt liefert. und dAs macht ja der WLTP.
nur durch die Angabe beim BEV ist halt der Kunde viel sensibilisierter als wenn er nen Tankinhalt versucht zu vergleichen, bei dem man nicht mit einer Auflösung von 0,01l Tankinhalt rechnen kann wie beim BEV.
Dadurch, dass die Energiemenge die man dabei hat jetzt so exakt bestimmt werden kann und der Wirkungsgrad der E-maschine so hoch ist, fällt es halt extrem ins Gewicht. Wenn man bedenkt, dass in einem Liter Benzin ca. 11,5kwh/kg enthält. da sind bei 10l verbrauch 115kw/h die bereit stehen halt nicht so auf wenn da 10kw/h mehr oder weniger verbrauch sind.
Aber beim BEV
Um auf die unendlichen Möglichkeiten im Verbrauch mal einzugehen, nehmen wir nur einmal die Übertragung der Antriebsleitung auf die sTrasse also nur Reifen Strasse.
Da macht es einen Einfluss:
Exemplarischer Auszug einiger:
Felgengröße, Felgenbreite, Reifen breite, Reifen Profil, Reifen Profil tiefe, Reifen Gummimischung, Reifen Temperatur, Strassen Belag, Strassen Temperatur, Strassen Feuchtigkeit, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, usw.
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Deshalb verwende ich auch gerne EV Database. Dort erhalte ich die „Realverbräuche“ im Vergleich auch aufgeteilt in Autobahn und Stadt.
Kannte die Seite zwar schon, aber auf diese Angaben da nie geachtet, sehr hilfreich, danke! Leider sind ältere Modell scheinbar etwas unter- bis gar nicht repräsentiert.
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Kannte die Seite zwar schon, aber auf diese Angaben da nie geachtet, sehr hilfreich, danke! Leider sind ältere Modell scheinbar etwas unter- bis gar nicht repräsentiert.
Die Seite zeigt erstmal nur die aktuell lieferbaren Modell. Für ältere Modell musst du im Archiv schauen. Der iV 80 ist bereits im Archiv, da nicht mehr lieferbar.
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Die Testbedingungen (u.A. z.B. Reifendrücke) müssen für jeden durchgeführten Test in einem WLTP-Prüfbericht penibel festgehalten werden. Es wäre der Transparenz zuträglich, wenn diese Prüfberichte öffentlich zugänglich wären, z.B. über die Seite des KBA. Dann könnte man eher nachvollziehen, wer was überhaupt getestet hat.
Bei Fahrzeugen der Klasse 3 besteht der WLTC-Fahrzyklus aus den vier Abschnitten Low, Medium, High und Extra High. Die Verbrauchsangabe setzt sich letztlich aus diesen vier Teilwerten zusammen. Hier wäre es auch hilfreich, wenn der Hersteller diese Teilverbräuche angeben muss. Es entsteht daraus kein Mehraufwand (z.B. für weitere Tests zur Abbildung von Stadt- oder AB-Verbräuchen), da diese Zahlen ja vorliegen. Ggf. auch im Rahmen des zu veröffentlichen Prüfberichts.
Wenn diese Teilverbräuche bekannt sind, kann sich jeder nach seinem Fahrprofil seinen individuellen WLTP-Verbrauch zusammenstellen. Vielleicht greifen die online-Reichweitenrechner der Hersteller (z.B. der Skoda) ja auf genau diese Zahlen zurück, das weiß man aber nicht mit Sicherheit.
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