Nutzung von PV & Solarthermie im Haus - Photovoltaik Diskussion.

  • Henning

    Bei der Effizienz mag das sein, aber mir ging es um die Richtigstellung, dass Solarthermie nicht wartungsintensiv ist. Ganz im Gegenteil. So zumindest meine Erfahrung.

    Da kann ich beipflichten. In 12 Jahre war der Druck nur zwei Mal zu erhöhen.

    In der gleichen Zeit hatte ich einen PV Modulschaden und eine Defekte Klemme am Wechselrichter, die zum Austausch des selbigen führte. Nichts ist wartungsfrei. Beide Technologien jedoch ausgereift.

    Enyaq iV 80, WP, 125kW, 19'' Regulus, 05/21 Deutschland: 4kWp, e-Golf 300 12/19, go-e 11kW & 22kW

  • Ich hätte da mal ne Optimierungsfrage:


    Unsere Thermie ist in der Lage den Brauchwasser- und den Heizwasserspeicher zu erwärmen.

    Die Umschaltung wird über einen Brötje SOR M geregelt.


    Anschlußschema (Speicher 1 = WW, Speicher 2 = HZ):

    pasted-from-clipboard.png


    Normalerweise wird der WW-Speicher vor dem Speicher für die Heizung erwärmt.

    Ich würde aber gerade in der Übergangszeit die Priorität auf den Heizungsspeicher geben.

    Die FBH braucht ja keine Vorlauf-Temperaturen über 40°C.


    Hat jemand von Euch ne Ahnung, wie der SOR M am besten einzustellen ist, um den Heizungsspeicher zu bevorzugen?

  • mir ging es um die Richtigstellung, dass Solarthermie nicht wartungsintensiv ist.

    Ich ging bei meiner Aussage von der sinvollerweise alle 2 Jahre durchgeführten Wartung und vom Erneuern der kompletten Glykolmischung alle 5-7 Jahre aus.
    Zweiteres gibt es bei PV gar nicht. Ersteres kann bei PV durch Fernwartung erfolgen und ist daher weniger kostenintensiv.
    Ein Wechselrichter kommt vielleicht alle 10-15 Jahre. Das ist wahr. Glücklicherweise kann ich den als Verlust geltend machen und gege die Gewinne verrechnen, d.h. wirkt sich steuermindernd aus. Hast du für die ST auch ein Gewerbe angemeldet?


    Ich bleibe dabei: Solarthermie nur für Warmwasser rechnet sich wirtschaftlich nicht (außer in Hotels, mit Pool oder sonstigem hohem Warmwasserbedarf). Für die Heizungsunterstützung in Häusern die die letzten 20 Jahre gebaut wurden, nicht notwendig.
    Mein inzwischen 15 Jahre altes Haus wird seit zwei Wochen ausschließlich von der Sonne geheizt - ganz ohne Solarthermie. Es reicht, dass die Sonne auf das Haus und in das Haus scheint.
    Seit Mitte Februar (gut, der war sehr mild) war die Heizung nur morgens für 3h an. Der Rest des Tages wurde sie einfach nicht benötigt.
    Das funktioniert in weniger milden Wintern mit weniger Sonne sicherlich nicht so gut, aber ohne Sonne ist auch nichts mit Solarthermie.
    Dafür benötigt es kein Passivhaus, sondern ein mit sinnvollen Materialien und mit etwas Köpfchen gebautes Haus. In meinem Fall sind das 32 kWh/m²a ENDenergie. Mit Luft-Wärmepumpe darf man das gerne noch durch 3 teilen.
    Darin ist übrigens noch Warmwasser für 5 Personen versteckt.

    Wie genau soll man also in einem halbwegs modernen Haus mit Solarthermie irgendetwas einsparen können?

    Hier bringt mich eine ordentlich dimensionierte PV sicherlich weiter. Mit Strom kann ich etws anfangen. Wärme benötige ich 9 Monate im Jahr fast gar nicht. In den verbleibenden 3 Monaten rechnet sich eine Heizungsunterstützung bei dem geringen Bedarf nicht.

    Das waren meine Gedanken vor 17 Jahren als ich das Haus geplant habe. Die Praxis hat mich seither bestätigt - auch wenn ich heute einiges anders machen würde.

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  • 100% bei dir 👍 Wir haben wenig später gebaut und ca.23kWh/m2 Anno. Plus WP bleiben ca. 1000kWh zum Heizen und 500+ kWh für WW. Schon beim Bauantrag war mir klar, dass sich die Solartermine in diesem Haus finanziell nicht lohnt. Leider gab es ohne keine Baugenehmigung. Sehr gute Lobbyarbeit, würde ich das nennen.

    Beim späteren Bau der PV tat es dann nochmals weh, weil wertvolle Fläche verloren war.


    Wie auch immer. Angefangen habe ich das Thema mit der Überlegung ein Haus BJ.2000 zu optimieren. Sehr viel weniger Dämmung und Radiatoren statt Fußbodenheizung.

    Wie kann ein PV Durchlauferhitzer finanziell einen Vorteil erzeugen? Hat jemand damit Erfahrung?

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  • Lohnt sich noch eine WP oder steckt man das Geld lieber in mehr PV zum Heizen über PTC um eine vorhandenen Gas/ Ölheizung zum backup zu degradieren?

    Wenn nicht das Dilemma wäre, dass im Sommer bedeutend mehr PV Energie zur Verfügung steht als im Winter, wo der Strom ja dringen benötigt würde.

    Oder man muß eben so überdimensionieren ....

  • Oder man muß eben so überdimensionieren ....

    Wer genügend Dachfläche hat, sollte das tun. Es gibt aber auch Doppelhaushälften mit Gauben, d.h. Verschattung und Abstand zum Nachbarn. Da kann es sein, dass man nur 5kWp oder weniger aufs Dach bekommt.
    Aber jedes einzelne Modul zählt. Nur so können wir die Energiewende schaffen!

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  • Aber jedes einzelne Modul zählt. Nur so können wir die Energiewende schaffen!

    Da bin ich bei Dir. Hab ja sogar mein nach Norden abfallendes Garagendach (rot) voll belegt.
    Auf dem Haus: Blau Thermie und schwarz PV mit Aussparung für einen Schwedenofen ... der vielleicht irgend wann mal kommt


    pasted-from-clipboard.png

  • Eine interessante Diskussion hier. Mein Hausbau ist schon zwanzig Jahre her und ich kann nicht mit Zahlen, Daten, Fakten dienen. Ich habe zum einen weitestgehend ökologisch gebaut, verzichte dank Holzpellets auf fossile Brennstoffe (Erdwärme war damals bei uns nicht umsetzbar, Luft-Wärme-Pumpe suboptimal - kalte Höhenluft im Mittelgebirge). Das Gebäude ist so gebaut, wie Du Kermit forderst. Wir haben wenige kleine Fenster auf der Nordseite und viele Fenster auf der Süd-West-Seite, dazu einen großen Dachüberstand, der im Sommer Schatten spendet, in den anderen drei Jahreszeiten aber genügend Wärme ins Haus lässt. Allerdings dämmt die Dreifachverglasung (vor drei Jahren nachgerüstet) auch einiges weg.


    M.E. gibts aber in der Argumentation vom grünen Frosch eine Lücke. Auch in den Sommermonaten willst Du warmes Wasser haben. Das liefert die Heizung. Bei mir muss die Heizung aber in den meisten Fällen dafür gar nicht anspringen. Heute würde ich aber auch einiges anders machen und da bin ich dann durchaus bei Dir. Heute würde ich auf die Solarthermie verzichten und lieber die komplette Dachfläche mit PV bestücken und ggf. Wasser elektrisch erwärmen. Das müsste man aber mal rechnen. Elektrische WW-Bereitung bedarf einer hohen Leistung und es scheint nicht jeden Tag die Sonne.


    Zum Abschluss noch mein Bauchgefühl, dass auch vom Heizungsmann (Wartung) bestätigt wird. Die Solarthermie war damals die richtige Entscheidung, weil a) relativ günstig in der Anschaffung, b) wartungsarm und störungsfrei, c) unterstützt die Heizung im Winter und d) benötigt im Sommer keine Heizung für WW, so dass durch c und d die Lebensdauer der Heizungsanlage verlängert wird.

    iV 80 seit 19.04.2022 (11 Monate Wartezeit)| Graphit-Grau, 19“ Regulus, Leder Schwarz (Suite) | Wärmepumpe, 125 kW Ladung, Seiten-, Center-, Kopfairbags, AHK | Drive Sport Basic, Fahrassistenz Plus, Infotainment Basic, Family Basic, Sitzkomfort Basic, Klimatisierung Plus, Convenience Plus, Transportpaket | Nachbestellt: Licht & Sicht Basic (Danke ans Forum!)

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  • M.E. gibts aber in der Argumentation vom grünen Frosch eine Lücke. Auch in den Sommermonaten willst Du warmes Wasser haben. Das liefert die Heizung. Bei mir muss die Heizung aber in den meisten Fällen dafür gar nicht anspringen. Heute würde ich aber auch einiges anders machen und da bin ich dann durchaus bei Dir. Heute würde ich auf die Solarthermie verzichten und lieber die komplette Dachfläche mit PV bestücken und ggf. Wasser elektrisch erwärmen. Das müsste man aber mal rechnen. Elektrische WW-Bereitung bedarf einer hohen Leistung und es scheint nicht jeden Tag die Sonne.

    Es muss eben zum Haus passen. Da scheinst du vieles richtig gemacht zu haben! Was wir in der Diskussion gerne vergessen, ist, dass vor 20 Jahren PV noch ein Vermögen gekostet hat und ST billig war. Inzwischen hat sich das gedreht.


    Damals hat man PV-Volleinspeiser gebaut. Heute macht man zwischen März und November das warme Wasser mit der Wärmepumpe sehr effizient (da hohe Außentemperatur) und noch dazu sehr günstig mit eigenem PV-Strom. Da haut man sich günstig tagsüber bei PV-Üverschuss den Warmwasserspeicher voll und hat dann 24h warmes Wasser. Theoretisch ist ST ca. 3x so effizient wie PV (auf die Fläche bezogen). Da man aber mit PV-Strom sehr günstig die Wärmepumpe betreiben kann und im Sommer Arbeitszahlen von besser als 4 erzielt. Passt das super und ist sogar effizienter.
    Das war aber in der Tat vor 20 Jahren wenig sinnvoll, da keine Überschußanlagen, sondern Volleinspeiser und die Luft-Wärmepumpen noch nicht so effizient waren.


    Aus meiner Sicht hast du alles richtig gemacht Langstreckenfahrer . Nur zur bald anstehenden Heizungserneuerung würde ich das Konzept nochmals überdenken und durchrechnen. Dann kann man sowohl nach ökonomischen wie auch ökologischen Gesichtspunkten neu maßnehmen. Vielleicht bleibt das bisherige Konept oder es kommt etwas Neues.

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