Mein Erfahrungsbericht nach der 6. Langstrecke über jeweils knapp 800 km fast nur Autobahn, es geht weniger um Zahlen, mehr um das Fahrgefühl.
Zunächst: Ich mache die Planung in externen Apps und will Ionity Lader weil am günstigsten. Ich bin auch immer noch konservativ und komme ungern unter 20% an der Säule an. Zudem will ich mit mindestens 30% am Zielort ankommen, weil ich immer öffentlich lade und gerne ein wenig Puffer habe.
Hat alles immer hervorragend funktioniert, aber bei den ersten Langstrecken, das war aber auch noch bei kälterem Wetter, bin ich schon sehr brav niemals schneller als 130 kmH gefahren. Das fühlte sich schon anders an als die vorher eher flotten Fahrten mit nur einer Pause mit dem Verbrenner. Das ist der Preis, dachte ich.
Bei der letzten Fahrt vom Chiemsee nach Berlin wollte ich was probieren und habe nach der Abfahrt mit 100% noch einen Ladestopp mehr eingeplant, ich wollte an jedem der drei Stopps mit größer 40% ankommen um dann auf 80% zu laden.
Natürlich war die Strecke geprägt von einigen Staus, etlichen Baustellen und viel Geschwindigkeitsbegrenzung durch adaptive Verkehrsführung. Aber da wo es ging, z.B. gegen Abend auf der Dessauer Rennstrecke, bin ich schön die 160 gefahren, hatte ja den Puffer. Vom Fahrgefühl hat sich das zügig angefühlt und nicht nach langsamen E Auto mit Reichweitenangst. Das war die beste Erfahrung. Die zusätzliche Ladepause betrug auch nur 15 Minuten, außerdem stören mich diese Pausen auch gar nicht.
Schönstes Erlebnis: Ich bin mit dem Enyaq auf dieser Strecke auch viel links gefahren, ich war nämlich nicht langsamer unterwegs als die Verbrenner. Einmal war ich hinter einem langsameren Fahrzeug vor mir mit 120 auf der linken Spur. Kommt von hinten Diesel Dieter im Passat, sieht nur mich und nicht das Fahrzeug vor mir, denkt wahrscheinlich „weg von der linken Spur, du ESchrott“. Jedenfalls hupt er, nein, keine Lichthupe, er hupt. Der Langsame vor mir ist dann eingeschwenkt und nach einem Tipp auf Gas meinerseits hat Diesel Dieter die Situation dann auch überblickt. In der nächsten Baustelle war er dann vor mir, aber nach Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung hab ich ihn dann wegbeschleunigt. Natürlich ist er kurz darauf mit 180 an mir vorbeigezogen.
Fazit: Mit dem Enyaq kann man auch gefühlt schnell unterwegs sein. Der Komfortpuffer dafür muss nicht viel Ladezeit kosten. Verbrauch für diese Strecke, drei Personen, volles Urlaubsgepäck: 18,9 kwH im Durchschnitt.
Enjoy!