Skoda Enyaq iV 80 Reichweite und Verbrauch - Erfahrungen aus der Praxis

  • Oh wie schön ist Home Assistant

    Das hab ich auch so in etwa.


    Meine Frage (weg vom Thema, mehr zu HA): Wie lange werden diese Werte gespeichert? Hab das noch nicht so richtig kapiert. Manche Sachen kann ich zurück schauen, seit ich HA eingerichtet habe, anderes nur einen Monat, usw.?

    Auto: Skoda Enyaq 60 Sportline - Arctic-silver (seit 08.06.24)

    PV: 14.12kWp (Ost-West), 10kWh Speicher im Haus, DaheimLader touch 11kW

    evcc als Management-System für die Wallbox und so

  • Home Assistant hat zwei Datenquellen:

    • Die Daten wandern zunächst in den Recorder, der die Daten 10 Tage aufbewahrt.
    • Ältere Daten werden verdichtet und in der Langzeitstatistik gespeichert.

    In die Langzeitstatistik können nur numerische Daten überführt werden, daher kann ich bspw. den Ladestand das gesamte Jahr zurückverfolgen, aber andere Dinge wie bspw. den Status der Klimatisierung nur im Bereich des Recorders. Das erklärt deine Beobachtung, dass du Daten für unterschiedliche Zeiträume siehst.


    In meinem Screenshot kannst die unterschiedlichen Datenquellen unterscheiden; die detaillierten Daten im Recorder werden dunkelblau eingefärbt und die der Langzeitstatistik hellblau. Bei mir bewahrt der Recorder die Daten 31 Tage auf.


    Du kannst das auch in der Erklärung der History-Integration nachlesen. Wie du die Vorhaltedauer vom Recorder änderst, siehst du in dessen Konfiguration. Der Parameter ist purge_keep_days.

    Skoda Enyaq iV 80, Software 3.2, race-blau, Loft, 19" Regulus AERO, diverser Schnickschnack. Ex-Mitglied des Clubs 400

  • Ich habe meine Daten mal neu ausgewertet und die Autobahn-Reichweite mienes Enyaqs in Abhängigkeit zum SoH und zum Verbrauch dargestellt.


    Es gibt einen Zusammenhang zwischen SoH und der Reichweite. Dieser Zusammenhang ist allerdings recht schwach.


    Viel stärker ist der Zusammenhang zwischen Verbrauch und Reichweite. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Allerdings bedeutet weniger Verbrauch nicht automatisch größere Reichweite, wenn z.B. der SoH bei einer bestimmten Fahrt gerade im Keller ist. Nur zur Erinnerung, der SoH schwankt zumindest bei mir sehr stark und nimmt keineswegs kontinuierlich ab.


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  • Wenn der SOH, also der Allgemeinzustand der Batterie, so stark schwankt, ist das m.E. ein konkreter Hinweis darauf, dass eben nicht "der" SOH der Batterie erfasst wird, sondern irgendein Wert, der mit der schwankenden Nutzenergie zusammen hängt....

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Wenn der SOH, also der Allgemeinzustand der Batterie, so stark schwankt, ist das m.E. ein konkreter Hinweis darauf, dass eben nicht "der" SOH der Batterie erfasst wird, sondern irgendein Wert, der mit der schwankenden Nutzenergie zusammen hängt....

    Sowohl Stg19 Maximaler Energiegehalt der HV Batterie als auch Stg19 Energiegehalt der HV Batterie bei einem Stand von SoC 96% BMS schwanken. Wie das ermittelt wird wissen wir nicht. Aber diese Werte schwanken und im ähnlichen Maße schwanken auch die Werte der entnehmbaren Energie, wenn ich von 100% auf 0% fahre. Da gibt es eine starke Korrelation zwischen diesen 3 Werten.


    Ehrlich gesagt, ist es mir egal ob MaxEnergiegehalt der echte SoH Wert der Batterie ist. Wenn ich bei schlechten SoH-Werten weniger Energie entnehmen kann, sind die Werte aus dem Stg19 eine gute Näherung, wie stark die Batterie genutzt werden kann.


    Edit: die obigen Werte sind übrigens nicht die BMS-Werte, sondern die gemessenen Werte bei Fahrten von 100% auf meistens 0 (zumindest aber <10%).

  • Wie das ermittelt wird wissen wir nicht. .

    Das ist für mich der entscheidende Satz....und ob Fremdfirmen wie z.b. Aviloo, das wissen, wissen wir wir auch nicht.....und wie VW/Skoda da (offensichtlich abweichend) heran geht, ebenfalls nicht.


    Von daher macht es zumindest für mich keinen größeren Sinn (mehr), sich mit dem Thema akribisch zu beschäftigen, wenn die Grundlagen fehlen.

    Wir wissen, bis auf die entladene und geladene Energie m.E. von keinem der benutzen OBD-Batterie-Werte, wie die exakt zustande kommen.


    Das einzige, was ich weiß, ist, dass niemand den SOH der Batterie ermittelt....

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Wir wissen, bis auf die entladene und geladene Energie m.E. von keinem der benutzen OBD-Batterie-Werte, wie die exakt zustande kommen.

    Genau diese Werte nutze ich, um „meinen“ SoH zu ermitteln. Gleichzeitig sehe ich eine guten Korrelation zu den BMS Werten, die aber durchaus immer etwas abweicht. Zumindest für den Hausgebrauch ist es ausreichend. Wenn nach dem Balancing der MaxEnergiegehalt mehr anzeigt, kann man sicher sein, dass man der Batterieb mehr Energie entnehmen kann.

  • Ganz ehrlich, für einen genaueren SoH der Batterie muss schon jede Zelle zerlegt werden (unrealistisch) oder eine andere Messmethode wie die Impedanzspektroskopie (noch nicht in Serie) genutzt werden. So lange ich nur stur den Strom und die Spannung messe, wird es immer eine Genauigkeit geben, da einfach auf Grund der chemischen und physikalischen Eigenschaften diese Werte nicht unabhängig von den äußeren Parametern sind.

  • Für "den" SOH der Batterie müsste die HV-Batterie komplett (inkl. BMS) vom Fz-Netz getrennt und, gem. der Vorgaben/Bedingungen des Zellenherstellers (z.b. Stromstärke, Ladeschlusspannung, Temperaturbereich), voll geladen werden.

    Dann müsste die HV-Batterie entsprechend der Vorgaben des Zellenherstellers bis zur 100%-igen Entladung (gem. der Vorgaben des Zellenherstellers) entladen und die entnehmbare Kapazität/Energie ermittelt werden.


    Diese Kapazität wird dann in Relation zu der Kapazität/Energie gestellt, die laut Vorgaben des Zellenherstellers im Neuzustand vorhanden sein soll.

    Bei der 82kWh-Bruttobatterie wären das halt 82kWh und nicht 79 oder 77 oder gar 72kWh....

    Das Verhältnis wäre dann der SOH der Batterie....


    Das wäre selbstverständlich viel zu aufwändig, aber es wäre eindeutig.....und genau auf diese Weise wird "eigentlich" jeder SOH-Wert von Zellen/Batterien korrekt ermittelt, sogar der einer Blei-Starterbatterie.


    Nur dann kann man z.b. SOH-Werte von Batterien unterschiedlicher Fz vergleichen.


    Was bei den BEV als SOH ermittelt wird, ist ein Mix aus aus SOH der Batterie plus unterschiedlich programmierbarer Eigenschaften bezüglich des oberen und des unteren Sicherheitspuffers und genau beim zweiten Punkt gehen unterschiedliche Fz-Hersteller offenbar unterschiedliche, nach außen offenbar leider möglichst undurchsichtige, Wege.


    90% "SOH" der Fz-Herstellers A müssen, bezüglich des "echten" Batterie-SOH, nicht viel mit 90% "SOH" des Fz-Herstellers B zu tun haben und das auch dann nicht, wenn der SOH jeweils werkseitig ermittelt wurde.

    Sobald dann zusätzlich noch Test-Firmen ins Spiel kommen, kann es nochmals größere Unterschiede geben.

    90% "SOH", die eine Test-Firma bei einem Fz des Fz-Herstellers A ermittelt hat, können daher mit den 90%-SOH die beim Fz-Hersteller B werkseitig ermittelt wurden, noch weniger zu tun haben.


    Weil die Ermittlung des echten SOH sehr aufwändig und damit unpraktikabel ist, müsste/sollte für die indirekte SOH-Ermittlung, eine Normung vorhanden sein, um eben eine gemeinsame Grundlage zur Beurteilung von HV-Fz-Batterien zu haben. Daran hat die Autoindustrie aber vermutlich kein Interesse.

    Bestellt 23.11.2021: Enyaq iV80/ unverbindliches Lieferdatum: 4.Q 2022

    Auslieferung: 22.03.2023

  • Hmm, mit dem von dir beschriebenen Vorgehen ergeben sich für mich aber noch andere Herausforderungen.

    Zum einen müsste dann jede Zelle einzeln geladen werden, um eine Beschädigung der Zellen zu vermeiden, aber das vernachlässigen wir mal, da das ganze Prozedere ja schon richtig beschrieben zu aufwändig ist.


    Das Problem ist, die Zellenhersteller haben ja auch keinen gemeinsamen Standard, sondern Ergebnisse aus den eigenen Charakterisierungen. Leider sind diese auch nur eine Stichprobe und bilden nicht das gesamte Spektrum aller Zellen ab. Das heißt jeder Hersteller legt dann für jeden Zelltyp eine Spezifikation fest, die mehr oder weniger Spielraum zum realen Verhalten zeigt. Gepaart mit den Produktionsschwankungen und dem unterschiedlichen Herangehensweise der Zellhersteller, sehe ich noch nicht, wie sich dann ein SOH als sinnvoller Vergleich darstellen lassen soll.

    Evtl. ist das noch für immer den gleichen Zelltyp möglich (da unterstelle ich jetzt, dass die Schwankungen durch die Produktionsprozesse innerhalb der Spezifikationsgrenzen vernachlässigbar für den SOH sind), nur werden ja durchaus unterschiedliche Zelllieferanten für den gleichen Speicher eingesetzt.


    Die Normung wäre eine Möglichkeit, die dann aber sehr stark von der Ausgestaltung abhängt. Dazu kommt, dass Normung ja nichts anderes als Industriepolitik ist, damit wird bei komplexen Themen entweder jemand bevorzugt (normalerweise die Institution die den ersten Normenvorschlag erstellt hat), oder die neutrale Lösung ist sehr allgemein gehalten (damit dem jeder zustimmen kann), womit aber der Nutzen für den Kunden verloren geht.


    Wie dem auch sei, es wird vorerst eine Grauzone bleiben und evtl. sorgt eher die technische Weiterentwicklung dafür, dass dem auch nicht mehr so viel Wert beigemessen werden muss.

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