...Um es nochmal zu sagen: Wir haben nie weniger, sondern immer mehr bestellt.
Und so macht das jeder der Elektronikbauteile einkauft. Das ist die ganz normale Reaktion eines jeden Geschäftsmannes wenn etwas knapp zu werden droht. Leider steigert das das Problem insgesamt noch. Richtig befeuert wird das ganze wenn sich dann die Geschäftemacher auf den Markt begeben. Sogenannte Broker, die auskundschaften was knapp ist, zu teuren Preisen einkaufen und zu wahnwitzigen Preisen weiterverkaufen. Es ist grotesk was sich auf diesem Markt teilweise abspielt. Da werden Chips, die man normalerweise für 20 Euro einkauft plötzlich für das 100-fache angeboten. Wer eine große Anlage für hundertausend Euro baut und es genau an diesem einen Chip fehlt, der wird dann eben bezahlen. Das lässt sich in der Kalkulation schon unterbringen. Wer ein Massenprodukt fertigt, kann da nicht mitgehen. Der Einkaufspreis dieses einen Teils liegt schon über dem Verkaufspreis des Produkts.
Die Chiphersteller versuchen diese Geschäftsmodelle dann teilweise mehr oder weniger erfolgreich zu bekämpfen. Das nennt sich Allocation. Jeder darf anmelden was er gerne haben möchte und muss belegen dass er es auch braucht (z.B. durch Käufe in der Vergangenheit, Nachweise wo die Dinge verbaut wurden, etc.). Der Chip Hersteller sammelt die Wünsche und teilt dann quartalsweise den Bestellern zu wieviel Prozent der gewünschten Chips dass er bekommt. Das kann dann auch bei 0% liegen. Der Käufer kann sich dann im nächsten Quartal wieder an der Lotterie beteiligen...
Wer in dieser Branche als Einkäufer arbeitet ist derzeit nicht zu beneiden.
Vielleicht hilft das den Chipkriesenleugnern zu verstehen....