Meiner Meinung nach, ist nicht die "geringe" Reichweite die größte Frage, die man sich stellen sollte, sondern die Frage danach, wie viel Zeit man an der Ladesäule verbringen muss, um 100 km nachzuladen.
Wenn man einen aktuellen MEB nimmt, mit 77 kWh und einen Verbrauch von 22 kWh/100 km ansetzt (auf Langstrecke), dann kommt man mit dem Akku (10 % - 80 %) ca. 240-250 km. Wenn man dann noch schafft, eine Batteriechemie so zu gestalten, dass man mit 150 kW über die gesamte Zeit (10 % - 80 %) laden kann (s. etron), dann kommt man von der Ladesäule in etwa 20 Minuten wieder von der Säule weg. Gerade genug Zeit, um einmal Wasser abzulassen und wieder aufzufüllen.
Und ja, der Enyaq kann das nicht, aber die Lösungen gibt es und die könnte man einsetzen.
Das sind die Herausforderungen der Langstrecke. Wenn jemand eine tägliche Pendelstrecke von 150 bis 200 km hat, dann kann man ja täglich nachladen. Auch hier vorausgesetzt, dass man eine gute Ladeinfrastruktur hat.
Aber eben diese Herausforderungen gilt es anzugehen.
Daher ist es gut, dass wir uns hier zu dem Wunsch nach mehr Reichweite/höheren Ladeleistungen widmen. Vielleicht lesen hier einige Entscheider mit und können das für zukünftige Entwicklungen einfließen lassen. Der Verbrenner und seine Infrastruktur hatten auch über 130 Jahre Zeit, sich zu entwickeln.