Photovoltaik Wärmepumpe Speicher und mehr

  • bezüglich deiner ersten Aussage, dass der Speicher bei der Nutzung noch nutzloser wird, habe ich dich nur Exemplarisch genommen.

    Wofür der Strom im Speicher draufgeht, ist doch egal, es ist kostengünstiger Strom, den man nicht aus dem Netz ziehen muss.

    Also egal ob für Haushalt oder WP .....

    Wenn dein Speicher im Sommer nie leer wird, verstehe ich nicht, wie du auf 200-220 Zyklen kommst.

    Zudem unterstelle ich dann eine falsche Auslegung deiner Anlage.


    Was ich nicht nachvollziehen kann, meines Wissens hat es nie eine 100%-Förderung für Speicher gegeben....

    Daher kann dein Speicher nicht kostenlos gewesen sein.

  • Wofür der Strom im Speicher draufgeht, ist doch egal, es ist kostengünstiger Strom, den man nicht aus dem Netz ziehen muss.

    Also egal ob für Haushalt oder WP .....

    "Kostengünstiger Strom aus dem Speicher" ist so eine Sache.

    Wenn der Speicher weniger als sagen wir mal 350 Euro/kWh gekostet hat, dann würde ich mich auch noch zu einer ähnlichen Aussage hinreißen lassen :)

    Bei der Wirtschaftlichkeit eines Solar-Speichers kommt es sehr auf die individuelle Situation (Anlage, Nutzungsverhalten, ...) an.


    Ich gehe davon aus, dass mein Speicher nach 10 Jahren die Grätsche macht, wenn er länger hält - umso besser.

    Aber mir kann niemand erzählen, dass ein LiFePo Speicher 20 oder mehr Jahre durchhält.


    Meiner (6,4 kWh) hat (inkl. Wechselrichter + Installation) bei der Anschaffung 6.200 Euro netto gekostet (ohne Förderung). Das heißt, pro Jahr kostet mit die Kiste 620 Euro.

    Aktuell bezahle ich 20 Ct/kWh für Netzbezug, das wird sicher nicht so bleiben. Rechnen wir mal konservativ mit einem Durchschnittspreis von 40 Ct/kWh über die nächsten 10 Jahre (ja ich glaube, dass die Preise nicht für die nächsten 100 Jahre auf dem aktuellen Niveau bleiben werden).

    Bei 20 Ct müsste ich schon (620 Euro / 0,20 Euro =) 3.100 kWh aus dem Speicher entnehmen, um über die eingesparten Netzbezugskosten die jährlichen Kosten des Speichers reinzuholen.

    Bei 40 Ct wären das 1.550 kWh. Da komme ich fast dran.


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    Bei meiner aktuellen Rechnung kostet mich eine kWh aus dem Speicher inkl. aller Verluste also knapp 60 Cent.


    Der Speicher ist für mich ein Hobby - und Hobbies kosten Geld und sparen keins ein.


    Mit WP würde es noch düsterer aussehen.

    Im Winter, wenn eh' kaum Strom vom Dach kommt, wird die WP alles aufsaugen, wenn es produziert wird. Da bleibt dann gar nichts zum Speichern übrig.

    Und im Sommer, wenn Strom im Überfluss da ist, braucht die WP höchstens ein wenig zur Warmwasserbereitung. Da ist der Speicher ruck-zuck voll - aber wird über Nacht nicht leer, denn die Sonne liefert bis 20 Uhr Strom und geht Morgens um 6 Uhr schon wieder an.


    Hier mal der Verbrauchs-Verlauf der Wärmepumpe in Verbindung mit der PV-Erzeugung übers Jahr.

    Wichtig in dem Zusammenhang ist die Spalte der Einspeisung. Das ist nämlich der Strom, der für die WP zur Verfügung stehen würde (bei mir läuft die WP aktuell nicht über die PV sondern einen eigenen Wärmestromvertrag). Dann, wenn die WP den meisten Strom braucht, bleibt nicht viel übrig.


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    (Die Zahlen beziehen sich auf eine 7,245 kWp PV-Anlage, die in 2022 auf 10 kWp erweitert wurde.)


    Am wirtschaftlichsten ist es also, die WP so einzustellen, dass sie generell nur Tagsüber läuft, dann aber volle Pulle. So wird der (wenige zur Verfügung stehende) Solarstrom zu dem Zeitpunkt verbraucht, wenn er erzeugt wird. Dann würde das Haus / der Warmwasserspeicher als Speicher fungieren.


    Aber aus dem Stromspeicher eine WP zu betreiben ist weder logisch noch wirtschaftlich.

    Das gilt übrigens genauso für das Laden des EV aus dem Speicher. Wie groß ist der Haus-Akku im Vergleich zum Auto-Akku? Die paar kWh aus dem Speicher sind in Nullkommanix im Auto - inkl. der diversen Wechselrichter-Verluste. Da wäre es günstiger (und netzdienlicher), das EV zu Zeiten aufzuladen, wenn der Strom gerade billig ist, weil z.B. Nachts viel Windkraft im Netz unterwegs ist.


    Selbst (Gerade) bei einem 18 kWh Haus-Akku (was hat der gekostet?) ist das fern ab jeder Rentabilität.

    Wenn das Geld keine Rolle spielt ... ich gönne es jedem! Aber Hobby bleibt Hobby :)

  • Wenn dein Speicher im Sommer nie leer wird, verstehe ich nicht, wie du auf 200-220 Zyklen kommst.

    Zudem unterstelle ich dann eine falsche Auslegung deiner Anlage.

    Im Sommer sind die Nächte kurz und der Verbrauch gering, die Zyklen werden im Winter gemacht. Dafür muss der Speicher aber auch voll werden, und mit zusätzlichen Verbrauchern tagsüber wie BEV und Wärmepumpe (Effizienz) wird das dann oft nicht klappen.

    jens__k hat es schön vorgerechnet.

    Letztes Jahr hat der kleine Speicher meinen theoretischen Netzbezug halbiert. Habe 1300kWh entladen und das gleiche bezogen.

    Dieses Jahr ist der Bezug bisher bei 740kWh bei 87% Autarkie. Bin mit der Auslegung zufrieden.

    Wir haben KfW40 gebaut, der Sprung auf 40plus waren dann nur noch der Speicher der exakt die 5000€ zusätzlichen Tilgungszuschuss gekostet hat. Ergo habe ich das mitgenommen.

  • die Zyklen werden im Winter gemacht.

    Die Speicher-Zyklen im Winter kann man vernachlässigen ... jedenfalls bei mir.


    Schöne Anlage übrigens ... bei 30 kWp kommt sicherlich auch im Winter etwas vom Dach.

    Bei mir mit 7,2 kWP sah der letzte Dezember so traurig aus:

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  • Mich würde bei den Leuten mit größeren Anlagen mal die finanzielle Jahresbilanz interessieren. Könnt ihr mit den vergüteten Überschüssen im Sommer den Netzbezug im Winter bezahlen? Falls nicht, wie groß bleibt die Lücke?

  • Der Netzbetreiber überweist mir jeden Monat 287€

    Stromkosten letztes Jahr 38€ im Monat :)

    Da das Jahr so sonnig war, wird es nächstes Jahr noch eine weitere Zahlung geben.

    Unterm Strich hat die Anlage bisher aber jedes Jahr Verluste gemacht (Sonderabschreibung) und damit nochmal Steuern gespart. Dieses Jahr werde ich 4000€ Verlust machen.

    Ab nächstes Jahr dann über 2000€ steuerfreien Gewinn bis 2040.


    Edit: Umsatzsteuer muss ich natürlich durchreichen und den Eigenverbrauch versteuern, ca. 500€ im Jahr

  • jens__k Interessante Rechnung, danke dafür. Hatte ich so noch gar nicht auf dem Schirm. Musste ich deshalb unbedingt mal nachvollziehen. Hier meine Daten.


    Der 10,2 kWh Speicher hat mich 5.339 € netto inkl. SW-Freischaltcode gekostet. Abzüglich Förderung hat mich der Speicher dann 3.809 € gekostet. Ich entnehme 1.540kWh pro Jahr, sind dann 15.400 kWh über 10 Jahre. Über 10 Jahre werden 3.200 kWh Verluste zusammen kommen. Die Herstellkosten des Stroms (berechnet nach der Vorlage des Steuerberaters Mücke inkl. Opportunitätskosten mit einer Rendite von 5% sowie der Umsatzsteuer für Einspeisung über 5 Jahre) sind bei mir 11,3 ct/kWh (Entgangene EEG Vergütung + UST sind übrigens 11,5 ct/kWh). Also kosten mich die Verluste 241 € über 10 Jahre.


    Ich komme dann auf 26 ct/kWh Stromkosten für die Batterie wenn sie 10 Jahre hält. 18 ct/kWh in der Hoffnung sie hält 15 Jahre.


    Mit E-Auto werden die Kosten noch sinken, wobei ich das dann nur abschätzen kann.


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    Eine WP habe ich nicht. Ich habe es schon mal mit Realdaten durchgerechnet. Ich kann max 420kWh (bei einem SCOP von 4) für eine WP von der PV nutzen - nämlich nur dann wenn ich eine bestimmte Wärmemenge brauche und zwar max. soviel, wie ich in der Zeit gerade an Strom einspeise (also übrig habe und nicht selbst verbrauche). Da meine Therme läuft und die WPen gerade so exorbitant teuer sind, kommt mir im Moment keine ins Haus. Hätte übrigens auch ein paar technische Herausforderungen, die das nach sich ziehen würde, auch wenn es vom Wärmebedarf und der Vorlauftemperatur alles ginge.

  • Für unter 400EUR/kWh inkl. Installation können aber derzeit sicher nur sehr wenige einen Speicher kaufen. Glückwunsch zu diesem Preis!

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  • Mich würde bei den Leuten mit größeren Anlagen mal die finanzielle Jahresbilanz interessieren. Könnt ihr mit den vergüteten Überschüssen im Sommer den Netzbezug im Winter bezahlen? Falls nicht, wie groß bleibt die Lücke?

    Bitte sehr ... (2022 ist noch nicht rum, hier fand eine Erweiterung der Anlage im April von 7,245 auf 10,005 kWp statt).


    Wenn ich das Jahr 2022 hochrechne (November + Dezember anhand der Vorjahreswerte sind hier eingeflossen) komme ich in etwa auf folgende Werte.

    Für 5.100 kWh Gesamtverbrauch in 2022 werde ich bei 69% Autarkie insgesamt -103,44 Euro bezahlt (verdient) haben.

    Unterm Strich habe ich bei 14,5 MWh Verbrauch 25 Euro plus gemacht.


    Man muss natürlich im Gegenzug auch die Investitionskosten der Anlage betrachten.


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    Diese Zahlen stellen nur die Erträge und Kosten für den reinen Strombezug bzw. -erzeugung dar.


    Die steuerliche Betrachtung mit Kosten wie Abschreibung, Versicherung, usw. ist hier nicht berücksichtigt.

    Steuerlich macht die Anlage natürlich Verluste, real betrachtet durch die Vermeidung von Netzbezug rechnet es sich schon.


    Zur Info: Gesamtkosten der Anlage und Erweiterung im April 2022: netto 14.356,90 Euro + 6.200,00 Euro Batteriespeicher (6.4 kWh) = 20.556,90

    Das verteilt auf 20 Jahre Nutzungsdauer sind 1.027,85 Euro pro Jahr oder 85,65 Euro pro Monat.

    (wobei die Batterie keine 20 Jahre durchhalten wird)


    Zu den reinen Anlagenkosten kommen noch ca. 150 Euro Versicherung / Wartung pro Jahr.

    Rechne ich dann also die 1.177,85 auf 3 Jahre und schaue mir dann den Gesamtverbrauch in diesem Zeitraum (14.546 kWh) an, komme ich auf einen kWh Preis von 24,29 Ct/kWh.

    Wenn es so weiter geht, kann ich damit gut leben.

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