Photovoltaik Wärmepumpe Speicher und mehr

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter als Langstreckenfahrer und behaupte, dass Strom in absehbarer Zeit nur noch einen Bruchteil kosten wird, wenn nicht sogar kostenlos oder als Flatrate für 20€ im Monat angeboten wird.

Je mehr erneuerbare Energien bereitgestellt werden, desto günstiger ist die Stromerzeugung.

Neulich habe ich gelesen, dass ein großes Solarfeld in Betrieb gegangen ist (von der Leistung her vergleichbar mit einem großen Kohlekraftwerk).

Dort wird Strom für 1,5 Cent / kWh erzeugt.

In 10 bis 20 Jahren sind wir mit dem Wirkungsgrad wesentlich besser und dadurch wird's wiederum günstiger.

Wenn dann in großen Mengen Wasserstoff produziert wird, werden Unmengen an elektrischem Strom in die Industrie fließen

und der Kleinverbraucher guckt wieder in die Röhre.

Nachhaltige Energie, wird in der Zukunft nicht preiswerter.

Zitat von Anno 53

Nachhaltige Energie, wird in der Zukunft nicht preiswerter.

Ich mache mir mal einen Kalendereintrag in 20 Jahren mit Link auf diesen Beitrag, Mal schauen wo wir dann stehen. 😜

Im Bückeburger Ruheforst.

Zitat von Langstreckenfahrer

Und hier sehe ich den Fehler den viele machen. Hier wird die Vergangenheit fortgeschrieben. Einer der größten Fehler der Menschheit. Ich habe das schon mal hier geschrieben, wiederhole mich aber gerne, warum ich das anders sehe:

1. Die Preise in Europa sind viel weniger stark gestiegen als in D, aber wir haben immer die schwarz-rot-goldene Brille auf (Home-Bias)

2. Die Preise wurden durch die EEG-Umlage verzerrt

3. Diese sinkt nun wieder, ergo zukünftig sinkende Strompreise

4. In Frankreich wurden mehrere große AKW vom Netz genommen. Sobald die in Bau befindlichen kleinen ans Netz gehen, wird der Börsenstrompreis wieder sinken

5. Die EU sieht mittlerweile Atomstrom als nachhaltig (CO-2 neutral) an.

6. Je mehr von uns eine PV-Anlage bauen, desto geringer ist die Nachfrage nach Strom

7. Da jeder mit PV-Anlage auch einspeist, vergrößert sich das Stromangebot.

Wozu führen wohl ein steigendes Angebot bei gleichzeitig sinkender Nachfrage!

Apropos: Ich werde dennoch eine PV-Anlage installieren. Es gibt mehr als Ökonomie

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Also ich sehe das auch ein bisschen anders:

Zu 1.-3.: Prinzipiell richtig. Aber wer garantiert dass die Stromkonzerne die sinkende EEG-Umlage an die Kunden weitergeben? Die können ja mit steigenden Preisen an der Strombörse argumentieren. OK, unser Wärmestrom wurde tatsächlich um 0,4 ct/kWh billiger.

Zu 4.: Frankreich hat momentan bis zu 7 Reaktoren wg. vermuteten Korrosionsproblemen vom Netz. Bis die wieder online gehen kann das Monate dauern. Solange beziehen die ihren Strom teilweise aus D, was natürlich zu höheren Preisen an unserer Strombörse führt. Ein Reaktor neuer Bauweise (EPR) ist tatsächlich in Flamanville im Bau, seit 2007. Eine Fertigstellung steht noch in den Sternen. Was D der BER ist F der Reaktor in Flamanville. Weitere EPR Reaktoren sind geplant, Baubeginn 2028, erste Fertigstellungen 2035. Also da kommt auch erst mal nichts.

Zu 5.: Und, was soll das ändern?

Zu 6.-7.: Stimmt sicher auch teilweise. Das Problem ist nur dass in den letzten Jahre der GroKo der Ausbau der PV durch Herrn Altmeier massiv behindert wurde. Und nicht jeder mit PV speist auch ein...

Also ein steigendes Stromangebot sehe ich mittelfristig nicht und eine sinkende Nachfrage schon gar nicht. Nicht vergessen: je mehr BEV auf den Straßen je mehr Strombedarf. Nicht jeder BEV Fahrer hat PV zum Laden.

Und zu Deiner PV Anlage: hast Du die schon bestellt? Ansonsten könnte das böse Erwachen kommen. Unser Solateur meinte dass wir froh sein können schon letztes Jahr bestellt zu haben. Momentan fehlt es an allen Ecken und Enden, sogar bei den Metall-Unterkonstruktionen für die Module haben sie Lieferprobleme. Von der Elektronik, den Speicherakkus und den Modulen selbst ganz zu schweigen. Dazu kommt dass die Preise für das alles im Moment stark steigen.

Bis auf den Batterie-Wechselrichter und die Umschaltbox für die Notstromfähigkeit liegt zum Glück alles schon bei uns im Keller bereit.

Gute Diskussion hier. Gefällt mir und in der Tat hat SAXI natürlich recht, dass wir das erst in der Zukunft definitiv wissen. Aber dennoch müssen wir bei vielen Entscheidungen eine Annahme für die Zukunft treffen.

Ein paar der von Euch vorgetragenen Argumente möchte ich entkräften oder zumindest abschwächen. Der Strommarkt funktioniert grundsätzlich marktwirtschaftlich. Es besteht sogar die Möglichkeit, zum Börsenstrompreis einzukaufen (Tibber und Co.). Bei der Senkung der EEG-Umlage muss diese an die Verbraucher weitergegeben werden. Das Schreiben mit der Senkung des Strompreises habe ich beispielsweise schon.

Nun nochmals kurz zu den Solateuren und deren Ertrags- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen:

Die könnt Ihr salopp gesagt in die Tonne hauen. Da werden Berechnungen über 25 Jahre angestellt, wohlwissend, dass der Batteriespeicher keine 25 Jahre hält. Dann werden Strompreissteigerungen von 4 oder 5% angenommen, die weit über der durchschnittlichen Inflationsrate liegen. Es wird aber (zumindest in den mir vorliegenden Kalkulationen) immer mit der Ausgangsleistung der Module gerechnet. Die Degradation wird nicht berücksichtigt. So etwas halte ich für sträflich. Ich als Banker würde bei derartigen Berechnungen zwar nicht in den Knast wandern, hätte aber zumindest ernsthaft Stress mit der Aufsichtsbehörde BaFIN.

Was mir auch immer wieder fehlt - und auch das halte ich für sträflich - ist die Abschreibung. Diese habe ich in keiner Kalkulation gefunden. Aus Sicht der BWL ist auch das komplett daneben. Ich muss doch zumindest die Abschreibung verdienen. Nach 25 Jahren habe ich mehr oder minder Schrott (Solarmodule mit geringem Wirkungsgrad, technisch wahrscheinlich überholt, kaputter Wechselrichter, Batteriespeicher, der nicht mehr funktioniert).

Kurz gesagt: Die Investitionskosten wieder hereinzubekommen ist unter Vollkostenbetrachtung mit Abschreibung m.E. schwierig.

In der PV-Branche ist viel Augenwischerei dabei. Ratet mal, warum das Finanzamt eine PV-Anlage als Liebhaberei einstuft? Wenn hier wirklich Geld zu verdienen wäre, dann würde uns das FA zur Kasse bitten.

Macht Eure PV-Anlage, aber lasst Euch nicht blenden! Auch ich werde sie bauen - aber nicht als Kapitalanlage, sondern als mein bescheidener Beitrag zur Energiewende.

Zitat von Langstreckenfahrer

Kurz gesagt: Die Investitionskosten wieder hereinzubekommen ist unter Vollkostenbetrachtung mit Abschreibung m.E. schwierig.

Richtig, aus dem Grund habe ich auch zwei BEV gekauft um mit dem PV Speicher so viel wie möglich Eigenverbrauch zu erreichen. 🙈 Nur so kommt meine GUV seriös und eindeutig in die Gewinnzone für das FA, inkl. Abschreibung und 2% Strompreissteigerung auf 20 Jahre.

Noch ein Pro Speicher, vor ein paar Jahren gabs hier mal einen Stromausfall über mehrere Stunden. Ich habs nicht mal gemerkt, bis meine Nachbarn klingelten und fragten warum bei mir das Licht an ist, bei ihnen ist kein Strom, ob ich mal schauen kann (bin Elektriker). Ein kurzerBlick zeigte mir das ich gerade auf Akku unterwegs war.

In Dresden hatten wir während der Flut 2002 einige Tage im August gar keinen Strom, dafür viel zum Grillen . also auch heute immer möglich.

Erst letztes Jahr hat im DD Umspannwerk angeblich ein Luftballon für einen Stundenlangen Stromausfall gesorgt.

Also bzgl. Speicher warte ich ab bis meine Hausdach PV die 20 Jahre voll hat und ich auf Eigenverbrauch wechseln kann.

Bis dahin gibt es dann hoffentlich auch Fahrzeug Batterien die ins second life wollen

Ich erhoffe mir: Sehr viel mehr Kapazität für weniger Kohle

Zitat von Karl

Noch ein Pro Speicher, vor ein paar Jahren gabs hier mal einen Stromausfall über mehrere Stunden. Ich habs nicht mal gemerkt, bis meine Nachbarn klingelten und fragten warum bei mir das Licht an ist, bei ihnen ist kein Strom, ob ich mal schauen kann (bin Elektriker). Ein kurzerBlick zeigte mir das ich gerade auf Akku unterwegs war.

In Dresden hatten wir während der Flut 2002 einige Tage im August gar keinen Strom, dafür viel zum Grillen . also auch heute immer möglich.

Erst letztes Jahr hat im DD Umspannwerk angeblich ein Luftballon für einen Stundenlangen Stromausfall gesorgt.

Meine Frau hat "Blackout" gelesen. Ich auch, fand das aber (als Informatiker) an manchen Stellen doch etwas weit hergeholt. Trotzdem hat sie auf Notstromfähigkeit Ersatzstromfähigkeit der PV bestanden. Heizen könnten wir zwar nicht (3phasige WP aber nur 1phasige Notstromversorgung), aber im Notfall funktionieren zumindest die Rolläden und einen Kaminofen gibt es auch noch. Aber gerade diese Notstrom-Umschaltbox von enwitec ist im Moment nicht lieferbar, somit bringen mir die schönen LG Module auf dem Dach nichts weil sie noch nicht angeschlossen sind. OK, sind auch erst seit einer Woche oben...