Südtirol Reise - Langstrecke mit dem Enyaq

Zitat von Lars

Muss er, wir haben in Deutschland das Rechtsfahrgebot!!!!

Das Rechtsfahrgebot gilt generell auch auf drei- oder mehrspurigen Autobahnen. Autofahrer dürfen nur dann davon abweichen, wenn die Verkehrsdichte dies rechtfertigt. Was heißt das? Sie dürfen den mittleren Fahrstreifen dann durchgängig befahren, wenn rechts davon hin und wieder Fahrzeuge unterwegs sind.

Rechtsfahrgebot: Regeln und Ausnahmen | ADAC

https://www.adac.de › verkehrsvorschriften-deutschland

die Faustregel zum Abstand rechts fahrender Fahrzeuge, bei denen man nicht in jede Lücke reinrutschen muss, ist übrigens 45 Sek. Überholzeit. Wenn also absehbar ist, dass man binnen 45sek rechts auf den nächsten auflaufen würde, kann man die Spur beibehalten.

Erste und immer geltende Regelung vor jedem 45 Sekunden pi mal Daumen Bauchgefühl ist Paragraph 1 StVO gegenseitige Rücksichtnahme.

Man kann also auch mal in den Rückspiegel gucken und die Eieruhr vergessen.

Zitat von Laemat

Man kann also auch mal in den Rückspiegel gucken und die Eieruhr vergessen.

Nicht kann, sondern MUSS! Das ist eine Frage von Vernunft und Respekt (was leider zunehmend weniger existiert).

Wenn rechts Platz ist, dann fahr ich rüber - oftmals muß man den Fuß nur leicht vom Strompedal (früher Gaspedal) nehmen und der schneller Verkehr kann vorbei und man selbst fädelt ruck zuck wieder ein.

Zitat von FoG

Nicht kann, sondern MUSS! Das ist eine Frage von Vernunft und Respekt (was leider zunehmend weniger existiert).

Tja, leider sind Vernunft und eine Portion Altruismus nicht jedem gegeben. ?

Zitat von Laemat

Erste und immer geltende Regelung vor jedem 45 Sekunden pi mal Daumen Bauchgefühl ist Paragraph 1 StVO gegenseitige Rücksichtnahme.

Man kann also auch mal in den Rückspiegel gucken und die Eieruhr vergessen.

deswegen nannte ich das ja auch nur Faustregel… Wenn der Abstand hinreichend groß ist, sollte man nämlich auch ohne Fahrzeuge hinter sich nach rechts rüber. Ist eben so „geboten“.

Und natürlich soll das auch niemanden hindern, auch bei kleineren Lücken, rücksichtsvoll dem nachfolgenden Verkehr gegebenenfalls Platz zu machen.

Die genannte Faustregel kann aber Leuten verdeutlichen, dass dem Gebot zu folgen auch nicht heißen soll, dass man jede noch so kleine Lücke zum Anlaß nehmen muss, wild und in kurzer Folge zwischen den Spuren zu wechseln.

Was ich in dem Zusammenhang allerdings immer wieder feststellen muss(te): Wir leiden hier in Deutschland unter der Gleichverteilung von Unwissenheit und Besserwissertum mit Erziehungsanspruch. Die eine Hälfte der Leute bummelt den ganzen Tag auf der Mittelspur rum (weil sie es evtl. nicht besser weiß) obwohl sonst alles frei ist, die andere Hälfte sind dann Verkehrserzieher, die vor einem als ehrenamtlicher Stauführer herfahren, weil sie der Meinung sind, dass man da eh nicht schneller fahren darf. Ganz schlimm wird es, wenn beides auch noch zusammenkommt. Das ist aus meiner Sicht auch einer der Gründe, warum hier in Deutschland Autofahren auch so stressig werden kann.

Im Gegensatz dazu sind meine bisherigen Erfahrungen z.B. aus Italien, auch aus dem tiefsten Süden Kalabriens und Siziliens so, dass eigentlich alle davon ausgehen, dass man gerade so fährt wie man es braucht und dabei ganz entspannt ist. Das sieht von außen betrachtet manchmal sehr chaotisch aus, ist aber wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat doch stressfreier als in Deutschland. Bestes Beispiel: Süditalienische Vorfahrtregelung: Solange (langsam) in eine Kreuzung hineinfahren, bis der Querverkehr nicht mehr vorbei kommt, und schwupps! hat man Vorfahrt. Machen alle so. Nur wenn man das nicht kennt, wird man von hinten böse angehupt.

Das ist mir vor vielen Jahren in der Türkei auch ähnlich aufgefallen. Anfangs wirkte der Verkehr beängstigend chaotisch, aber bei genauerer Betrachtung war das ein total entspannter und äußerst rücksichtsvoller Verkehr. Keine Oberlehrer, keine Drängler, keine Rechthaber. Es gab eigentlich kein "Ey, ICH habe Vorfahrt" oder "Ey weg da, ich bin schneller oder stärker oder teurer". Wenn gehupt wurde, war dies in der Regel, um dem anderen zu zeigen, dass man ihn gesehen hat, ihn also respektiert oder um ihn vor-/reinzulassen und nicht um sein Recht einzufordern.

Von denen könnten gerade wir Deutschen viel lernen. Bis auf das Fastignorieren von roten Ampeln.

Zitat von FoG

Das ist mir vor vielen Jahren in der Türkei auch ähnlich aufgefallen. Anfangs wirkte der Verkehr beängstigend chaotisch, aber bei genauerer Betrachtung war das ein total entspannter und äußerst rücksichtsvoller Verkehr. Keine Oberlehrer, keine Drängler, keine Rechthaber. Es gab eigentlich kein "Ey, ICH habe Vorfahrt" oder "Ey weg da, ich bin schneller oder stärker oder teurer". Wenn gehupt wurde, war dies in der Regel, um dem anderen zu zeigen, dass man ihn gesehen hat, ihn also respektiert oder um ihn vor-/reinzulassen und nicht um sein Recht einzufordern.

Von denen könnten gerade wir Deutschen viel lernen. Bis auf das Fastignorieren von roten Ampeln.

In der Türkei hatte ich beim ersten Mal (ist aber schon 25 Jahre her) dann doch etwas Angst, als auf einer zweispurigen Straße (also jeweils eine Spur pro Richtung) erst ein Auto einen Pferde- oder Eselkarren überholte, und dieses Auto gleichzeitig noch von einem Dolmusch überholt wurde, und das bei gleichzeitigem Gegenverkehr. Ich weiß bis heute nicht, wie ich da wieder lebend rausgekommen bin

Zitat von FoG

Es gab eigentlich kein "Ey, ICH habe Vorfahrt" oder "Ey weg da, ich bin schneller oder stärker oder teurer". Wenn gehupt wurde, war dies in der Regel, um dem anderen zu zeigen, dass man ihn gesehen hat, ihn also respektiert oder um ihn vor-/reinzulassen und nicht um sein Recht einzufordern.

In Moskau sieht das komplett andersrum aus.

Der stärkere (größere, teurere, protzige, ...) hat immer Recht / Vorfahrt / Grün, ...