CO2 Fußabdruck für die Herstellung des Enyaq iV

Zitat von Bstar

Was haltet ihr von der Aussage das der ENYAQ beim aktuellen Kauf emissionsfrei ist? Das klingt wie das Versprechen von VW, dass der Wagen mit einer CO2 neutralen Klimabilanz kommt. Ggf. gilt das nur für Großbritannien? Zumindest kommt die Aussage von einer Skoda Mitarbeiterin.

Schaut mal bei Minute 22:29.

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Also: Das gesamte Video ist natürlich eine Werbeveranstaltung für Škoda, inklusive des Auftritts von "Jill" und ihrer Ansage der totalen ökologischen Unbedenklichkeit des Enyaq. Das Label "emissionsfrei beim Kauf" soll ja wohl bedeuten, daß die gesamte Herstellungskette ausschließlich mit Energie aus emissionsfreien Quellen wie Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie betrieben wurde. Das halte ich schon einmal für unmöglich, allein angesichts der Tatsache, daß etliche Zulieferteile per LKW angeliefert wurden oder per mit Schweröl betriebenem Containerfrachter über den Ozean kamen.

Im Fahrbetrieb kann man guten Gewissens z.Zt. einem BEV nur dann das Label "emissionsfrei" geben, wenn es komplett mit solar oder per Windkraft erzeugtem Strom betrieben wird. Wenn also jemand so etwas zuhause hat und nur dort und nur damit den Akku lädt, dann ja. Aber schon aus der Wallbox kommt derzeit trotz "Grünstrom"-Vertrag immer noch der übliche Mix aus den verschiedenen Energiearten, also Kohle, Atom und erneuerbare Energien.

Das gilt für Großbritannien wie für alle übrigen Länder gleichermaßen.

Ich finde diese großspurigen Werbeaussagen eher lästig und unnötig weil sie die Firmen nur dem Verdacht des "greenwashing" aussetzen und die tatsächlich vorhandenen gewaltigen Anstrengungen der Volkswagen Gruppe in Richtung einer Wende weg vom Verbrenner überdecken.

Aber Übertreibung in der Selbstdarstellung ist heute leider irgendwie typisch in der Industrie, Alle Firmen erzählen z.B. jedem, daß sie Vorreiter in "Industrie 4.0" wären, dabei müssen die meisten bei näherer Betrachtung schon froh sein, wenn sie wenigstens "Industrie 2.0" einigermaßen geschafft hätten.

Nicht falsch verstehen: BEV ist eine großartige Entwicklung in Richtung emissionsarmer bis emissionsfreier Fahrzeuge, aber man sollte schon das ganze Bild sehen.

Auch wenn der Eine oder Andere das vielleicht nicht hören will, finde ich, dass man aber die Kirche mal im Dorf lassen sollte. Natürlich würde ich mittlerweile auch gerne ein absolut grünes Auto kaufen, aber dies ist zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht darstellbar. Da nicht jeder Zulieferer eine Bahnanbindung hat und E-LKWs auch nicht sofort die gesamte Logistik übernehmen können, wird es nun Mal eine grüne Bilanz sein müssen. Man sollte es als einen Anfang sehen und die Industrie muss dran bleiben...

Zitat von Alex2x10l

Auch wenn der Eine oder Andere das vielleicht nicht hören will, finde ich, dass man aber die Kirche mal im Dorf lassen sollte. Natürlich würde ich mittlerweile auch gerne ein absolut grünes Auto kaufen, aber dies ist zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht darstellbar. Da nicht jeder Zulieferer eine Bahnanbindung hat und E-LKWs auch nicht sofort die gesamte Logistik übernehmen können, wird es nun Mal eine grüne Bilanz sein müssen. Man sollte es als einen Anfang sehen und die Industrie muss dran bleiben...

Ja, genau richtig. Es gibt tausend Möglichkeiten das ganze Gut und Schrecht zu reden. Auch unter dem Aspekt der Vergleichbarkeit. Grundsätzlich ist das Beste Auto das, was gar nicht erst gebaut wird! Ansonsten sind die BEV's ein großer Schritt in die richtige Richtung und definitiv ökologischer als Verbrenner.

VW unterstützt ein Waldprojekt in Inodonesien um die entstehenden CO2 Emissionen auszugleichen. Toll wäre es halt, wenn es auch wirklich was bringen würde (siehe https://www.greenpeace.de/pres…ei-neuer-id-reihe-nur-vor)

Aber trotzdem ist es IMO ein Schritt in die richtige Richtung.

Gestern gab es im NDR einen passenden Report dazu:

Panorama - die Reporter: Das Geschäft mit den Bäumen | ARD-Mediathek

Zitat

Sie versprechen, die Welt zu retten - und pflanzen Bäume dafür. Das Business mit den CO2-Wäldern ist riesig. Ob bei Schokolade, Schuhen oder Kondomen - ein neuer Baum liefert den letzten Kaufimpuls. Aber stimmen die Versprechen? Entstehen überall neue Wälder, wenn man ein Produkt kauft? Die Reporterinnen Désirée Fehringer und Zita Zengerling haben monatelang zum Baum-Business recherchiert und mussten feststellen: Statt riesiger Eichenhaine oder Buchenwälder gibt es immer wieder Monokulturen, Doppelbuchungen oder ganz einfach klägliche Sämlinge, die das erste Lebensjahr nicht überleben.

Mir ist wichtig keinen Biodiesel aus Palmölplantagen mehr zu nutzen. Auch im nahem Osten keine Kriege um Erdöl mehr zu sponsoren empfinde ich als gutes Resultat. Die Zerstörung großer Landstriche in Canada nicht durch die Produktion von Öl aus Ölsanden zu unterstützen ist kasse. Nicht moralische an einer Havarie eines Öltankers oder Bohrplatform beteiligt zu sein, ist mir viel wert.

Ob nun ein Baum deswegen oder nur ohnehin gepflanzt wird, wirkt dagegen doch als nette Beigabe.

Ich habe gehört, dass es am schädlichsten ist, eine große Batterie wenig zu nutzen. Besser ist, eine kleine Batterie viel zu nutzen. Aber das gilt für fast alles: was nicht genutzt wird, hat unnötig Ressourcen verbraucht.

Ich honoriere die Bemühungen und glaube einfach mal, dass sie es ernsthaft wollen. Wenn ich kein Öl verbrenne und die Luft nicht belaste, habe ich schon zweimal etwas richtig gemacht.

einen Akku dieser Art von 30% bis 80% SOC zu nutzen sollte optimal sein. Welcher für wessen täglichen Bedarf am besten passt, muss jeder selber ausrechnen. Bei unserem Golf müssen wir oft ans Limit gehen. Nach 60.000km merkt man es ihm jedoch noch nicht an.

Zu diesem Thema gibt es eine aktuelle Pressemitteilung von Skoda:

ŠKODA AUTO liefert den ENYAQ iV bilanziell CO2-neutral an seine Kunden aus

Das hört sich doch schon mal gut an

Ergänzung: Bevor die (berechtigte) Diskussion von vorne losgeht: Ja, es ist viel Marketing und die Ausgleichsmaßnahmen sind umstritten. Aber die Bemühungen finde ich trotzdem lobenswert.